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Mobilität ist ein Schlüsselthema der Zukunft / Vielfältige Auswirkungen des demografischen Wandels

Seit zwei Jahren ist der gemeinsame Bürgerbus der Gemeinde Ebersburg und des Vereins Miteinander-Füreinander oberes Fulda im Einsatz und wird regelmäßig für Fahrten von Vereinen, aber auch Senioren genutzt. Foto: privat

Seit zwei Jahren ist der gemeinsame Bürgerbus der Gemeinde Ebersburg und des Vereins Miteinander-Füreinander oberes Fulda im Einsatz und wird regelmäßig für Fahrten von Vereinen, aber auch Senioren genutzt. Foto: privat

Auch Öffentlicher Personennahverkehr hat Senioren entdeckt

FULDA. Seit mehreren Jahren gibt es bei der Kreisverwaltung die interne Arbeitsgruppe „Leben im Alter“. Diese kümmert sich fachdienstübergreifend um den Informationsaustausch und die Vernetzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises, die mit älteren Menschen und ihren Anliegen zu tun haben. Bei der letzten Arbeitsgruppensitzung wurde deutlich, dass auch der öffentliche Personennahverkehr die Senioren entdeckt hat – als potentielle Nutzer, denen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Einleitend stellte der Leiter des Fachdienstes Regionalentwicklung, Bruno Günkel, aktuelle Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung vor. Demnach alterten die Menschen im Landkreis Fulda schneller als in anderen Regionen Hessens. So würden im Jahr 2030 in Gersfeld 41 Prozent der Bewohner älter als 65 Jahre sein. Auf die demografischen Veränderungen und ihre Auswirkungen in den unterschiedlichen Bereichen müsse man vorbereitet sein. So fehlten zum Beispiel im erheblichen Umfang altersgerechte Wohnungen. Ein weiteres Schlüsselthema der Zukunft stelle die Aufrechterhaltung der Mobilität dar, betonte Günkel. Nur wer mobil sei, könne auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Dies beginne bei Assistenzsystemen im Alltag, um möglichst lange in der gewohnten Umgebung bleiben zu können, und reiche bis zu Mobilitätsangeboten für Ältere.

Nach Aussage des Geschäftsführers der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft, Daniel Vollmann, werde in Folge des demografischen Wandels die Bedeutung der Schülerbeförderung zurückgehen, worauf im Moment das Liniennetz und die Bedienungsstruktur ausgerichtet seien. Umso mehr müsse man sich um alternative Zielgruppen, Betätigungsfelder und Finanzierungsmöglichkeiten bemühen. Bereits in der Vergangenheit seien alle Haltestellen im Landkreis barrierefrei ausgestaltet und flächendeckend Niedrigflurbusse angeschafft worden. Zudem gebe es spezielle Tarifangebote wie Monatstickets für Senioren, die jedoch nur bei regelmäßiger Nutzung tatsächlich günstiger seien. In Zukunft sollten Streifenkarten in der Form von Wertmarken eingeführt werden, die sich auch für Nutzer lohnten, die nur in unregelmäßigen Abständen den Bus nutzten.

Weiter kündigte Vollmann an, dass künftig verstärkt Kleinbusse auf weniger frequentierten Strecken wie im Kiebitzgrund oder in der Rhön eingesetzt werden sollten. Hingegen machten Bürgerbusse nur Sinn, wenn sie auf Routen verkehrten, die nicht vom normalen ÖPNV abgedeckt würden. Sie könnten jedoch eine Zubringerfunktion zu den Linienbussen übernehmen und den sozialen Kontakt fördern. Ebenso begrüßten die Mitglieder der Arbeitsgruppe die Einführung eines landesweiten Seniorentickets ähnlich dem Schülerticket sowie die Ausweitung des Bestellservice vor allem für Rufbusse. Hierfür würde sich beispielsweise eine Kreis-App mit Mobilitätsbutton anbieten. Generell wäre eine positive Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für den öffentlichen Nahverkehr wünschenswert. Vielfach seien die vorhandenen Angebote gar nicht bekannt.

Grundsätzlich beklagt die Arbeitsgruppe, dass zu wenig Rücksicht auf die Mobilitätsbedürfnisse der älteren Generation genommen werde. Die Schwierigkeiten fingen schon bei der Bedienung von Fahrkartenautomaten an. Ältere Menschen benötigten angesichts der weiter voranschreitenden Digitalisierung persönliche Anleitung. Dr. Hans Unbehauen vom Verein Miteinander-Füreinander oberes Fuldatal berichtete, dass der Verein entsprechende Fortbildungen durch Digitallotsen anbiete. Stefan Will von der Volkshochschule des Landkreises wies darauf hin, dass es für Digitallotsen Fördermittel über ein Bundesprogramm gebe. Die Volkshochschule könnte dieses Programm begleiten und kostenlose Digitallotsencafes an ausgewählten Standorten einrichten. „Den Umgang mit moderner Kommunikationstechnik kann man in jedem Alter lernen.“

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