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Lüdertalschule Großenlüder setzt auf moderne Konzepte mit Schulmentoren, eigenverantwortlichem Lernen und Schulhund

Schulhund „Luke“ ist der beliebteste Aushilfslehrer an der Lüdertalschule, wissen (hinten von rechts) Rektorin Antje Neiße, Lehrerin Theresa Hartl und Konrektor Udo Muhr (links außen). Foto: P. Bickert

Schulhund „Luke“ ist der beliebteste Aushilfslehrer an der Lüdertalschule, wissen (hinten von rechts) Rektorin Antje Neiße, Lehrerin Theresa Hartl und Konrektor Udo Muhr (links außen). Foto: P. Bickert

Die Schüler gestalten den Schulalltag mit

GROSSENLÜDER, 07.11.2018 - Die Lüdertalschule feiert im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Haupt- und Realschule im Westen des Landkreises Fulda mit rund 350 Schülerinnen und Schülern sowie 30 Lehrkräften erfreut sich auch nach fünf Jahrzehnten großer Beliebtheit bei Eltern und Schülern. Das liegt nicht zuletzt an den vielfältigen Angeboten.

Individuelle Förderung vor allem beim Übergang von der 4. in die 5. Klasse durch Lehrer und ältere Schüler, die als Mentoren Schülern zur Seite stehen, die in bestimmten Bereichen Hilfe benötigen,  Lesetrainings mit externen Fachkräften und eine intensive Hausaufgabenbetreuung sind nur einige Angebote, die die Schulleitung, die zur Zeit aus Rektorin Antje Neiße und Konrektor Udo Muhr besteht, im Laufe der Jahre entwickelt hat.

Unter dem Titel „EVA-eigenverantwortliches Lernen“ hat das Kollegium im Jahr 2015 ein Projekt aus der Taufe gehoben, bei dem mittlerweile jeder Schüler der 5. und 6. Klassen drei Stunden pro Woche das selbstständige Erarbeiten von Inhalten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch erlernen kann. Zu Wochenbeginn wird das Lernmaterial zur Verfügung gestellt, in den EVA-Stunden steht jeweils ein Fachlehrer zur Verfügung, der den Schülern zu Themen, Lösungsansätzen oder Vorgehensweisen Hilfestellungen geben kann. Die Dokumentation (umgangssprachlich auch „Lerntagebuch“ genannt), die die Teilnehmer selbstständig führen müssen, gibt Eltern und Lehrkräften Aufschluss darüber, wie sich jeder Schüler organisiert hat.

„Die daraus entstehenden diagnostischen Möglichkeiten helfen uns, individuelle Herangehensweisen zu erkennen, zeigen, wo Unterstützung notwendig ist, und bieten Transparenz gegenüber den Eltern, wie ihre Kinder weiter gefördert werden können“, erläutert Schulleiterin Neiße. „Das gesamte Kollegium trägt das Projekt mit, anders wäre das deutlich aufwändigere System des Lehrens und Lernens nicht möglich“, ergänzt Udo Muhr. Die durchweg positiven Rückmeldungen aus der Eltern- und Schülerschaft sprächen außerdem für den Erfolg dieses besonderen Angebots. Spätestens ab der 7. Klasse sollten die Abläufe klar sein, auf andere Fächer übertragen und durch Wiederholungen gefestigt werden.

Oft gehen die engagierten Lehrerinnen und Lehrer neue Wege. So bietet der Fachbereich Musikerziehung mit Unterstützung externer Musiklehrer und Dirigenten die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen. In kleinen Bläsergruppen oder im Schulorchester treten die jungen Musiker bei Veranstaltungen oder am „Tag der offenen Tür“ auf. Eine ganz besondere Rolle spielt der Schulhund. „Der beliebteste Aushilfslehrer heißt Luke“, sagt Antje Neiße mit einem Schmunzeln. Gemeinsam mit seinem Frauchen, Lehrerin Theresa Hartl, hat der Hund eine spezielle Ausbildung absolviert. „Seitdem der Hund im Unterricht eingesetzt wird, ist es in den Klassen ruhiger geworden. Die Schüler arbeiten selbstständiger, und auch verschlossene oder ängstliche Kinder öffnen sich“, weiß die Schulleiterin.

Ein weiteres Projekt ist die sogenannte zweijährige PuSCH-Klasse. Hier gehen Schüler der  Hauptschule, die Schwierigkeiten beim Lernen haben, zwei Tage in der Woche in ausgewählte Unternehmen aus der Region, um praxisbezogen zu lernen. In den verbleibenden drei Tagen in der Schule wird der Unterricht zum Beispiel bei den Naturwissenschaften zusammengefasst, während die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch regulär unterrichtet werden. „Unser Ziel ist es, allen Schülern einen Hauptschulabschluss zu ermöglichen. Oft sind die Betriebe von den praktischen Fähigkeiten der Schüler so überzeugt, dass sich eine berufliche Perspektive auftut“, sagt Neiße.

Ob als Buslotsen, Schulsanitäter oder in der Theater-AG, viele Schüler engagieren sich aktiv im Schulalltag, dabei übernehmen Ältere häufig Patenschaften für Jüngere zum Beispiel bei der Hausaufgabenbetreuung. „Es ist eine Freude zu sehen, wie die Schüler mitarbeiten und sich umeinander kümmern“, führt die Rektorin das gute Miteinander an der Lüdertalschule als besonderes Merkmal an. „Wir haben ein angenehmes Schulklima. Das bestätigen uns vor allem Menschen, die von außerhalb zu uns kommen“, ergänzt Konrektor Muhr.

So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass sich im Mai 2019 nahezu die gesamte Schulgemeinde – Lehrer wie Schüler und sogar ehemalige Lehrkräfte – zu einer mehrtägigen Fahrt nach Seefeld in Tirol aufmachen wird, um das 50-jährige Bestehen gemeinsam zu feiern.

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