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Michael Mott ist stets auf den Spuren der Geschichte – auch der seiner Familie

Gesammeltes Wissen: Michael Mott und die Bände eines seiner populären Bücher. Foto: Sandra Limpert

Gesammeltes Wissen: Michael Mott und die Bände eines seiner populären Bücher. Foto: Sandra Limpert

Ein Schatzgräber ist 75

FULDA, 14.08.18 – Der Heimatforscher und Journalist Michael Mott ist dieser Tage 75 geworden. Er selbst bezeichnet sich am liebsten als Heimatkundler, abgeleitet von dem einstigen Schulfach Heimatkunde. Dieser Unterricht weckte bei ihm – und  auch bei seiner Frau Hella – das Interesse an heimischer Geschichte und Kultur.

Seinen  Geburtstag begeht er im „kleinen Kreis“, wie er sagt: „Um eine Feier vorzubereiten, hat die Vorlaufzeit gefehlt.“ Denn erst Ende Juli ist das Ehepaar von einer selbstorganisierten dreimonatigen Kulturreise zurückgekehrt. Alle zwei Jahre gehen die beiden ein Vierteljahr auf Tour: mit ihrem 24 Jahre alten Audi  80, in dem sie auch übernachten.  2016 waren sie auf Spurensuche unterwegs in Frankreich,  wo Motts Vater als Soldat Tagebuch geführt und viel fotografiert hatte. Kennengelernt hat der Sohn den Vater nie; er fiel 1944 in der Ukraine.

In diesem Sommer stand Hella Motts Familiengeschichte auf dem Programm. Sie und ihr Mann reisten in umgekehrter Richtung auf der Fluchtroute, die sie 1945 als Kleinkind gemeinsam mit ihrer Mutter und Großmutter von Damnig im heute polnischen Niederschlesien aus zurückgelegt hatte.

Die Reisen sind keine Urlaube: „Urlaub mache ich daheim“, sagt der ehemalige Fernmeldetechniker, der in einer stilvoll renovierten Altbauwohnung mitten in Fuldas Innenstadt lebt. Das zeigen auch die Reiseziele, wie beispielsweise Syrien, das er erstmals 2002 und dann nach Kriegsbeginn 2012 noch einmal besuchte. Angst hatte Michael Mott  nach eigenen Worten keine. „Es ist nicht alles so, wie es in den Medien verbreitet wird.“ Seine journalistische Neugier hat ihm einmal eine Verhaftung eingebracht, als er im ehemaligen Jugoslawien in Grenznähe fotografierte.

Die Reisen verbindet das Ehepaar mit diversen Arbeitsaufenthalten: Mott beteiligt sich an archäologischen Ausgrabungen, sucht nach Verbindungen zum Hochstift Fulda – seiner liebsten historischen Epoche – oder arbeitet als Mitglied des Volksbunds Deutsche  Kriegsgräberfürsorge mit seiner Frau ehrenamtlich auf Soldatenfriedhöfen. Das Grab seines Vaters hat er jedoch noch nicht gefunden.

Zu Hause trägt er ebenfalls dazu bei, dass das grausame Gesicht des Krieges nicht in Vergessenheit gerät: Er gehört zu den Organisatoren der alljährlichen Gedenkveranstaltung am Buttermarkt anlässlich des ersten Bombenangriffs auf Fulda am 11. September 1944, der fast 600 Menschenleben forderte.

Bekannt ist Mott vor allem wegen seiner zahlreichen Veröffentlichungen.  „Fulda einst und heute“ lautet der Titel eines sehr populären Buches, das aus einer Serie in der Fuldaer Zeitung entstand. Für das Jahrbuch des Landkreises hatte er 1989 zum ersten Mal einen Artikel verfasst – Auftakt für unzählige weitere Beiträge. In diesem Jahr steuert er einen Text  über die Bienenzucht des Klosters und Fürstentums Fulda bei.

Eines seiner Lieblingswerke ist die Uttrichshausener Ortschronik von 1986, die ihm das besondere Lob der Landesregierung  eingebracht hat. Auch über weitere Auszeichnungen kann der Autor sich freuen: Für seine 304-teilige Serie „Denk-mal“ in  der Fuldaer Zeitung erhielt er den Deutschen Preis für Denkmalschutz und für die Reihe „Erneuern ohne zu zerstören“ den Journalistenpreis der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen. 2013 wurde ihm die Ferdinand-Braun-Medaille der Stadt Fulda verliehen. Mott sei ja fast ein Mitarbeiter des Stadtarchivs, scherzte der damalige Oberbürgermeister Gerhard Möller während dieses Anlasses. Seit 30 Jahren hebt der Heimatkundler dort mindestens einmal in der Woche vergrabene Wissensschätze. Durch praktische Forschungsarbeit entdeckte er 1983 ein Hügelgrab bei Zillbach und ein Jahr darauf ein Flachbrandgrab bei Uffhausen.

Seine in der Hauptschule entfachte Begeisterung für Geschichtliches brennt wie eh und je: Als er während der Heimfahrt von der diesjährigen Reise bei einem Abstecher auf Rügen hörte, wo dort am Strand der legendäre Wikingerschatz gefunden worden war, konnte er es sich nicht verkneifen, selbst im Sand zu buddeln.

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