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Europapolitiker informiert sich über Feldflurprojekt im Landkreis Fulda

Gemeinsam für den Schutz des Rebhuhns: Markus Hofmann (von links), Joachim Nophut, Martin Häusling, Martin Sudbrock, Jessica Eifert, Thomas Budde, Julia Bodesheim und Dr. Gunther Mertens. / Foto: Tabea Nophut

Brutplatz, Versteck und Nahrungsgrundlage: Blick in eine Rebhuhn-Blühfläche. / Foto: Rieke Trittin

Begeistert vom Engagement für den Schutz des Rebhuhns

EITERFELD, 10.06.2022. Das Rebhuhn (Perdix perdix), das im Landkreis Fulda einst weit verbreitet und zuhause war, hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Boden verloren – im wahrsten Sinne des Wortes. Um dem Rebhuhn neue Lebensräume zu schaffen, engagieren sich Landwirtinnen und Landwirte im Landkreis Fulda in einem Feldflurprojekt. Einer von ihnen ist Joachim Nophut aus Eiterfeld, auf dessen Einladung hin sich der Europapolitiker Martin Häusling vor Ort über das Projekt informiert hat.

Das vom hessischen Umweltministerium finanzierte Projekt im Landkreis Fulda deckt einen von derzeit neun ausgewählten Schwerpunkträumen in Hessen ab, die die Arten der Acker-Landschaften in den Fokus des Naturschutzes stellen. Rebhuhn, Feldhamster und Grauammer stehen stellvertretend für viele weitere Arten, die mit dem Verlust von Lebensraum zu kämpfen haben. Das im Landkreis Fulda heute noch einheimische Vorkommen der einstmals überall verbreiteten Rebhühner soll durch das Projekt weiter gesichert werden. Um dem Artenverlust auf allen ackerbaulich genutzten Flächen entgegenzuwirken, werden im Rahmen des Projekts unter anderem auf Ackerflächen für fünf Jahre Rebhuhn-Blühflächen angelegt.

Blühfläche ist nicht gleich Blühfläche

Diese unterscheiden sich von den üblichen landwirtschaftlichen Blühflächen: Sie werden mehrjährig auf derselben Ackerfläche angelegt und erhalten zudem durch ihre jährlich wechselnde, halbseitige Bewirtschaftung eine besondere Struktur. So entstehen nah beieinanderliegend sowohl Bruthabitate als auch gute Möglichkeiten zur Nahrungssuche. Da die Rebhuhn-Küken in ihren ersten Lebenswochen ausschließlich Insekten fressen, ist es für ihr Überleben entscheidend, dass sie genügend Insekten vorfinden. Deshalb sind die Pflanzenarten der Blühmischung gezielt so gewählt, dass sie für Insekten attraktiv sind – gleichzeitig enthalten sie Pflanzenteile wie Blätter und Samen als Nahrung für die erwachsenen Rebhühner. Wichtig ist dabei, dass nur 5 bis 7 Kilo der Samen auf einem Hektar Ackerland ausgebracht werden. Denn: Die Pflanzen dienen den taubengroßen Rebhühnern zwar als Versteck vor Fressfeinden – gleichzeitig brauchen die Wildtiere aber genug Platz, um sich bewegen zu können. Ein weiterer großer Vorteil dieser Blühbrachen liegt darin, dass sie auch im Winterhalbjahr noch genügend Deckung bieten, da eine der beiden Flächenhälften immer mit altem, vorjährigen Bewuchs bis zum kommenden Frühling stehen bleibt.

Der EU-Abgeordnete Martin Häusling aus Bad Zwesten, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die GRÜNEN/EFA, und der hessische Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Hofmann aus Flieden informierten sich bei ihrem Besuch über die Bewirtschaftungsweise und die hieraus resultierenden Vorteile für die Feldvögel und Insekten. Beispielhaft wurden zwei Blühflächen begutachtet – bei einem ökologisch sowie einem konventionell wirtschaftenden Betrieb.

Die Projektverantwortliche Jessica Eifert erläuterte die Hintergründe und gab einen Überblick über das Projektgebiet, das sich in fünf Stammzonen über den Landkreis Fulda verteilt. Martin Sudbrock, Fachdienstleiter des Fachdienstes Landwirtschaft und Fachbereichsleiter des Fachdienstes Regionalentwicklung, Bauen, Umwelt, Natur, hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Jägerschaft und Naturschutzverbänden hervor.

Das Projekt unterstützen

Sind Sie in Landwirtschaft, Jägerschaft oder Naturschutz tätig und möchten etwas zum Erhalt von Rebhuhn und Co. beitragen? Melden Sie sich bei den Projektverantwortlichen: Rieke Trittin, Telefon (0661) 6006 7046, E-Mail: rieke.trittin(at)landkreis-fulda.de, und Jessica Eifert, Telefon (0661) 6006 7940, E-Mail: jessica.eifert(at)landkreis-fulda.de.

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