TANN/HILDERS, 10.09.2020 - Wegen Corona mussten viele Kurse der Volkshochschule des Landkreises Fulda mitten im Semester abgebrochen werden - so auch die Aqua-Gymnastik- und Wirbelsäulengymnastik-Kurse, die Karin Maul bis März in Tann und Hilders angeboten hatte. Eine spätere Weiterführung wird es nicht geben, denn die seit 1985 tätige Dozentin zieht im Oktober nach Nordrhein-Westfalen, wo sie herstammt.
Für die Zweigstellenleiterinnen Alice Gansen (Tann) und Marita Staubach (Hilders) war der anstehende Umzug ein Anlass, der beliebten Kursleiterin nach insgesamt „Tausenden Unterrichtsstunden in den Bereichen Sport und Musik“ im Namen des Teams der VHS zu danken.
Vor allem das Turnen für Kinder ist in Tann eng mit ihrer Person verknüpft. Zuletzt traf sie in den Eltern-Kind-Kursen immer wieder auf Mütter oder Väter, die selbst schon als Knirpse bei ihr Sport getrieben hatten. Und wer es nicht von der Warteliste in den meistens schnell ausgebuchten Kurs geschafft hatte, der hat vielleicht unter ihrer Aufsicht schwimmen oder Blockflöte spielen gelernt. Anderen ist die Gymnastiklehrerin, die ihre Ausbildung an der Schule Schwarzerden absolviert hatte, durch ihre Tätigkeit als Aushilfssportlehrerin an der Tanner Eberhardschule bekannt.
Während die Zweigstellenleiterinnen für die Gymnastikkurse für Erwachsene bisher keine neue Leitung gefunden haben, hat sich Karin Maul für das Kinderturnen, das ihr besonders am Herzen lag, frühzeitig um eine Nachfolge gekümmert. Im vorigen Jahr hat die ausgebildete Übungsleiterin Kathrin Henkel-Grenzer aus Seiferts die Kurse übernommen. „Die Resonanz ist umwerfend: Der aktuelle Kurs war so schnell ausgebucht, dass wir einen zweiten angeboten haben – und auch dieser war innerhalb kurzer Zeit voll, sodass wir schon wieder eine Warteliste haben“, berichtet Alice Gansen. Karin Maul freut sich nach eigenen Worten, dass das Angebot für die Jüngsten in ihrem Sinne weitergeführt wird: „Mein Anspruch war immer: Es sollte Spaß machen, aber zugleich wollte ich den Kindern etwas mitgeben“, erläutert die 67-Jährige.
Die Gymnastiklehrerin ist selbst gerne aktiv, sei es beim Tennis spielen oder Fahrradfahren. Doch auch das Umziehen ist sie gewohnt. „Die Rhön mit ihrer tollen Landschaft ist meine Heimat geworden, seitdem ich mit 17 Jahren nach Schwarzerden kam“, erzählt sie. Zwischenzeitlich lebte sie mit ihrer Familie in Gersfeld. Dass sie jetzt trotzdem den Schritt gewagt und das Haus in Tann verkauft hat, in dem sie mit ihrem Mann bis zu dessen Tod vor zehn Jahren gelebt hat, sei keine einfache Entscheidung gewesen. Doch in Wilnsdorf wohnt sie künftig weniger weit von den beiden Töchtern und den drei Enkelkindern entfernt. „Außerdem bringt ein Neuanfang Bewegung ins Leben.“