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Zehn Jahre ehrenamtlich im Einsatz für Rhöner Bauerngärten

Alle zwei Jahre organisiert der Verein den Tag des offenen Gartens. Im Juni kamen rund 1000 Besucher und schauten sich in 13 Gärten um. Foto: E.-M. Nüdling-Müller

Alle zwei Jahre organisiert der Verein den Tag des offenen Gartens. Im Juni kamen rund 1000 Besucher und schauten sich in 13 Gärten um. Foto: E.-M. Nüdling-Müller

Sabine Schneider (links) und Eva-Maria Nüdling-Müller Foto: N. Moalem

Sabine Schneider (links) und Eva-Maria Nüdling-Müller Foto: N. Moalem

Grüne Paradiese statt Steinwüsten

EBERSBURG, 10.07.2018 - Ein windschiefer Zaun, dahinter bunte Sommerblumen zwischen Stauden, Beerensträuchern, Kräuter- und Gemüsebeeten und in der Mitte natürlich ein alles überragender Baum: der Bauerngarten. Zu Großmutters Zeiten in der Rhön in jedem Dorf anzutreffen, ist er heute vielerorts ganz verschwunden. Für den Erhalt dieser regionaltypischen, ganz ursprünglichen Gartenform setzt sich mit großer Leidenschaft der Verein „Rhöner Gärten“ ein. Er feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen.

Ein Mitglied der ersten Stunde ist Eva-Maria Nüdling-Müller aus Petersberg. Die Garten-Gene hat sie von ihrer Oma und Mutter offenbar schon in die Wiege gelegt bekommen. Die traditionelle Gartenform und das damit verbundene Brauchtum und Wissen zu bewahren, ist der ersten Vorsitzenden daher auch ein ganz persönliches Anliegen. Sie und ihre inzwischen 25 Mitstreiterinnen im Alter zwischen 42 und 77 Jahren verbindet vor allem eins: die Lust am Gärtnern. Nüdling-Müller erklärt das Interesse nicht nur mit dem großen Freizeit- und Erholungswert der Gartenarbeit, bei der sie selbst hervorragend abschalten und Kraft tanken kann, sondern auch mit deren positiver Wirkung auf die menschliche Gesundheit, die sich draußen in der Natur (fast) von ganz allein einstellt.

Mit ihrer „Gartenverrücktheit“ sind die Vereinsfrauen nicht allein. Das zeigt sich alle zwei Jahre aufs Neue, wenn der Verein den Tag der Offenen Gärten organisiert. Die diesjährige Ausgabe im Juni lockte rund 1000 Besucher in die grünen Paradiese der dreizehn stolzen Rhöner Gartenbesitzer, die ihre Gartentüren für wildfremde Menschen geöffnet hatten. Vielfalt zeigen, mit anderen ins Gespräch kommen, fachsimpeln und genießen stehen laut der zweiten Vereinsvorsitzender Sabine Schneider bei dieser Veranstaltung im Vordergrund.

Ihrer gemeinsamen Liebe für das naturnahe Gärtnern, bei dem vieles so wachsen darf wie es möchte, frönen die Mitglieder – zur Zeit übrigens nur weibliche – bei ihren monatlichen Treffen. Dann wird gemeinsam gekocht, dekoriert oder sich über die leckersten Kartoffelsorten ausgetauscht. Aber der Verein wirkt nicht nur hinter verschlossenen Türen. Mit gelegentlich angebotenen Gärtner-Kursen, der Präsenz mit Infoständen auf regionalen Märkten oder der Umsetzung konkreter Gartenprojekte in Schulen, Kindergärten und Seniorenwohnheimen möchte der Verein die Idee des bäuerlichen Gartens unter die Menschen bringen und fast vergessenes Wissen, beispielsweise über alte Gemüsesorten, weitertragen.

So verdanken die Schmalnauer Grundschule ihren Schulgarten und der Kindergarten St. Paulus in Ziehers Nord seine Hochbeete und Beerensträucher dem Engagement von „Rhöner Gärten“. Zuletzt war der Verein auch öfter in beratender Funktion unterwegs, denn so unterschiedlich seine Mitglieder sind, so vielfältig ist auch das Gärtner-Wissen, das in jedem einzelnen von ihnen schlummert. Ob Ideen für einen neuen Schulgarten, die Gestaltung einer Kräuterspirale oder die Anlage eines Komposthaufens benötigt werden, jemand im Verein weiß Rat und gibt ihn gern an Interessierte weiter. Mit seinen verschiedenen Aktivitäten möchte der Verein bewusst ein Zeichen gegen die immer größer werdenden Rasenflächen und Steinwüsten moderner Gartengestaltung setzen, die zwar ordentlich wirkt, aber dadurch arm an Lebensräumen ist. Fatal für die Artenvielvielfalt, über deren Schwund in den letzten Jahren viel diskutiert wird.

Sabine Schneider plädiert dafür, einen Garten als Ganzes zu sehen, sich Zeit zu nehmen und ihn in Ruhe zu beobachten. Und vor allem rät sie, im Garten nicht zu viel aufzuräumen, sondern der Natur die Möglichkeit zu geben, sich Lebensräume zurückzuerobern. Die Vielfalt komme dann von ganz allein. Und obendrein benötige ein solcher Garten bei Weitem weniger Zeitaufwand als ein perfekt gepflegter englischer Rasen. Wer Lust hat, sich mit anderen Gartenfreunden auszutauschen, ist im Verein jederzeit willkommen. Informationen unter <link http: www.rhoenergaerten.de>www.rhoenergaerten.de.

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