NEUHOF/FULDA, 03.09.2018 - Gerade Kinder besitzen einen natürlichen Bewegungsdrang, der bei vielen droht, in späteren Jahren verloren zu gehen. Dabei liegen die negativen Auswirkungen für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden auf der Hand. Nicht immer sind es aber die vermeintlichen Annehmlichkeiten des Erwachsenenlebens, die manche träge werden lassen. Auch ausbleibende Erfolgserlebnisse können eine Rolle spielen, wenn die geeignete Form der sportlichen Betätigung nicht gefunden wird.
Laufen – Springen – Werfen. Am letzten Mittwoch machte der Fuldaer Bewegungscheck Station in der Johannes-Kepler-Schule. In der Kreissporthalle waren die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Uttrichshausen, der Comenius-Schule Mittelkalbach sowie der Schlossschule Neuhof mit Eifer bei der Sache. Sie hatten einen Parcours aus elf Stationen zu absolvieren, bei denen ihre sportmotorischen Fähigkeiten überprüft wurden Insgesamt beteiligen sich an dem kreisweiten Screening knapp zweitausend Schülerinnen und Schüler der zweiten Jahrgangsstufe aus allen 65 Grundschulen in Trägerschaft des Landkreises und der Stadt Fulda.
Der Bewegungscheck findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt und läuft noch bis Ende September in 15 Sporthallen. Im Dezember schließt sich an einem zentralen Standort der Talentcheck für die leistungsstärksten Mädchen und Jungen an. Beide Testreihen verantwortet das Sportinstitut der Universität Bayreuth unter Leitung von Professor Andreas Hohmann, wobei die Durchführung vor Ort beim Doktoranden Max Siener und seiner Helfern liegt. Seit zwei Jahren werden die Ergebnisse komplett EDV-gesteuert ermittelt und ausgewertet. Dies ermöglicht, dass die Kinder noch am gleichen Tag Urkunden mit ihrem Bewegungsprofil erhalten.
Ziel des Bewegungschecks, der vom Landkreis und von der Stadt Fulda finanziert sowie von der Sparkassenstiftung und der Schwenninger Krankenkasse unterstützt wird, ist es, zum regelmäßigen Sporttreiben als wesentlichem Bestandteil eines gesundheitsbewussten Lebensstils zu motivieren, indem sportartspezifische Empfehlungen gegeben werden. Deshalb liegt neben der Talentsteuerung und -förderung ein besonderes Schwergewicht auf Bewegungsangeboten für leistungsschwächere Kinder. Hierfür werden noch interessierte Vereine gesucht, die eine Aufwandsentschädigung beispielsweise für kostenlose Schnuppertrainings gesucht.
Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung zum Start des Fuldaer Bewegungs- und Talentchecks 2018 erklärte Bürgermeister Dag Wehner auch im Namen des Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt, dass Stadt und Landkreis vor neun Jahren Neuland betreten hätten. Die gewonnenen Erkenntnisse über den Nutzen von sportlicher Betätigung für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung und mögliche Handlungsbedarfe könnten jetzt in einen hessenweiten Bewegungscheck einfließen. Die Sparkasse wurde durch Vorstandsmitglied Uwe Marohn und die Schwenniger Krankenkasse durch die Referentin für Gesundheitsförderung, Cornelia Hintz, vertreten.