FULDA, 21.02.2019 - Die Sonne lacht, das Training läuft gut, der nächste Marathon steht an: Wenn da nicht diese Knieschmerzen wären! Zunächst hat es nur bei den langen Läufen gezwickt, jetzt sogar beim Gehen. Höchste Zeit für eine Pause?
„Tractus-Iliotibialis-Scheuersyndrom“
Was landläufig als „Läuferknie“ bekannt ist, nennt sich in der Fachsprache „Tractus-iliotibialis-Scheuersyndrom“. Dieser Begriff klingt komplizierter als er ist: Der Tractus Iliotibialis (= ein Bindegewebsstreifen) kann scheuern, beziehungsweise reiben.
Ursache des Schmerzes
Der Tractus Iliotibialis verläuft von der Hüfte, außen am Oberschenkel entlang, hinab bis zum Knie. Obwohl dieser Bindegewebsstreifen kein Muskel ist, hat er eine stabilisierende Wirkung auf unseren Oberschenkelknochen. Dort wo der Bindegewebsstreifen endet, befindet sich ein Schleimbeutel. Bei übermäßiger Belastung wird dieser durch den Bindegewebsstreifen gereizt und kann sich entzünden. Das ist meist als stechender Schmerz an der Außenseite des Knies zu spüren.
Symptome
Neben dem stechenden Schmerz bei Belastung ist äußerlich meist wenig sichtbar. Vereinzelt kann eine kleine Schwellung auftreten. Bei einer Tastuntersuchung lässt sich der Tractus Iliotibialis als schmerzhafter Punkt erfühlen. Wichtig ist es, andere mögliche Ursachen des stechenden Schmerzes auszuschließen: Trat der Schmerz beispielsweise nach einem Sturz auf, müssen zunächst Knochenbrüche oder Meniskusschäden ausgeschlossen werden.
Behandlung
Bei übermäßiger Belastung sollte das Pensum verringert werden. Zudem ist es ratsam, gezielte Pausen einzulegen. Dehn- und Kräftigungsübungen stärken die Muskulatur und können helfen, Fehlhaltungen zu beheben. Bei strukturellen Problemen (z.B. O-Beine, Plattfüße, etc.) lohnt ein Gang zum Orthopäden, um langfristigen Schädigungen an Knie und Hüfte vorzubeugen.