FULDA, 15.06.18 – Die Archäologin Steffi Rößner aus Fulda-Haimbach wird vom Landkreis Fulda für die nächsten zwei Jahre mit einem Promotionsstipendium gefördert. Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt überreichte ihr dieser Tage den Stipendienvertrag. Die 29-Jährige wird sich der Auswertung der archäologischen Untersuchungen auf der Milseburg widmen.
Ursprünglich aus Magdeburg stammend hat Steffi Rößner bereits kurz nach Abschluss ihres Studiums der Archäologie in Marburg den Landkreis Fulda und damit auch den Stadt- und Kreisarchäologen Dr. Frank Verse kennengelernt. Sie war beteiligt an der Grabung und Untersuchung einer mittelalterlichen und barockzeitlichen Salzsiedelage in Großenlüder, absolvierte ein Grabungspraktikum auf der Milseburg, zeichnete verantwortlich für Konzeption und Aufbau der neuen Dauerausstellung in der archäologischen Abteilung im Vonderau Museum und ist seit 2016 freiberuflich als Archäologin im Landkreis tätig. „Ich war zuletzt etwa bei den Grabungen an der Dalbergstraße involviert und am Zollweg in Neuhof. Aber die Milseburg war von Anfang an etwas ganz Besonderes“, bekennt die Stipendiatin. „Es war für mich stets ein interessanter Ort. Schon bei meinem ersten Besuch hatte ich ein Erfolgserlebnis: Ich fand eine Keramik“, sagt sie.
Ihr Hauptbetätigungsfeld wird nun die wissenschaftliche Erforschung der eisenzeitlichen Befestigungsanlage auf der Milseburg sein – eine Aufgabe, auf die sie sich sehr freut. „Jetzt kann ich mich einem kompletten Feld und vielen verschiedenen Funden widmen, Verbindungen und Unterschiede von Kelten und Germanen untersuchen, Handelsbeziehungen entdecken und dabei auch auf meine Kenntnis der Eisenzeit in der Rhön zurückgreifen.“ Für ihre Masterarbeit untersuchte Steffi Rößner die Steinsburg bei Römhild in Südthüringen, die nur etwa 60 Kilometer von der Milseburg entfernt liegt.
Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt dankte Steffi Rößner für ihre Bewerbung und ihr Interesse daran, die hiesige Vergangenheit zu erforschen und auf diese Weise identitätsbildend für die Gegenwart zu wirken. „Die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich – aber es gibt immer auch etwas, das bleibt und mit uns viel zu tun hat“, sagte Frederik Schmitt und dankte auch Frank Verse für sein Engagement und „die unschätzbaren Beiträge“ zur Regionalgeschichte. Dieser wiederum dankte herzlich für die Unterstützung der archäologischen Arbeit durch das Stipendium. „Es ist nicht selbstverständlich, dass der Landkreis eine solche Förderung beschließt. “