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Lernen lebt vom direkten Austausch, von Fragen, Erklären und Zeigen / Tipps der Beratungsstelle des Landkreises Fulda für Eltern, Kinder und Jugendliche

Laptop statt Arbeitsheft: Digitale Bildung – geht das?

FULDA, 26.02.2021 -  In der Corona-Krise ist auch an den Schulen alles anders: Homeschooling im Elternhaus und Lernen mit digitaler Technik bestimmen den Alltag der Kinder und ihrer Familien. Digitale Bildung, die vor Corona von vielen Wissenschaftlern und Medizinern noch als gefährlich für die kindliche Entwicklung bezeichnet wurde, gehört jetzt zur Tagesordnung in vielen Kinderzimmern.

Nach Aussage von Professor Dr. Manfred Spitzer von der Universität Ulm gibt es überhaupt keine digitale Bildung. Menschen würden immer auf dieselbe Art und Weise lernen – am besten, wenn jemand da sei, den sie fragen könnten, meint auch Marzena Kowalski-Zimmer von der Beratungsstelle des Landkreises Fulda für Eltern, Kinder und Jugendliche. Viele Schülerinnen und Schüler seien mit der Technik überfordert, ließen sich schnell ablenken und kämen allein nur schlecht zurecht.

Lernen mit Technik habe eben seine Grenzen, betont die Diplom-Sozialpädagogin. Es könne zwar durchaus sinnvoll sein, beispielsweise Mathematik am Computer zu üben. „Üben hat noch keinem geschadet und macht bekanntlich den Meister.“ Beim Lernen zu Hause fehle aber die Vielfalt der Methoden, welche die Lehrkräfte im Unterricht einsetzten. „Und das merken die Schülerinnen und Schüler schon bald selbst.“ Am besten lerne man eben über den direkten Austausch, durch Fragen, Erklären und Zeigen.

Schule sei ist aber nur ein Teil der digitalen Welt von Kindern heute. Viele Freizeitaktivitäten wie Tanzen, Ballett, Hip-Hop oder Musikunterricht würden derzeit ebenfalls vermehrt digital angeboten. Umso wichtiger sei es, einen Ausgleich zu schaffen. Marzena Kowalski-Zimmer empfiehlt daher, mehr in die Natur zu gehen, zu basteln, zu malen, mit der Familie gemeinsam zu kochen und zu backen. „Wer regelmäßig rausgeht und sich viel bewegt, ist besser drauf, schläft besser und kann sich besser konzentrieren.

Auch seien sich die Fachexperten einig, dass Kinder, die im Haushalt mithelfen würden, hiervon in vielerlei Hinsicht profitierten. Die Diplom-Sozialpädagogin: „Sie lernen, sich zu organisieren, und erleben ein starkes Gemeinschaftsgefühl.“ Küche und Kinder passten eben gut zusammen: Gemeinsam kochen oder backen sei ein sinnvoller Zeitvertreib, der nebenbei auch noch das Wir-Gefühl stärken könne. Solche Kompetenzen ließen Kinder reifen sowie eigenständig und selbstbewusst handeln.

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