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Die Tanner Eberhardschule hat Veränderung als Chance begriffen / Fast alle Kinder nutzen das Ganztagsangebot

Vor den Osterferien hat die Natur-AG Frühblüher gepflanzt. Schulleiter Dieter Rasche (hintere Reihe) freut sich über den Zulauf, den die nachmittäglichen Betreuungsangebote an der offenen Ganztagsschule verzeichnen. Foto: Sandra Limpert

Vor den Osterferien hat die Natur-AG Frühblüher gepflanzt. Schulleiter Dieter Rasche (hintere Reihe) freut sich über den Zulauf, den die nachmittäglichen Betreuungsangebote an der offenen Ganztagsschule verzeichnen. Foto: Sandra Limpert

Schulprogramm mit „Wurzeln und Flügeln“

TANN, 10.05.2019 - Für manchen Tanner ist es noch immer ungewohnt, auch nach Unterrichtsschluss an der Eberhardschule Kinderstimmen zu hören. Gerade macht eine Schülergruppe mit Eimern und Gartenscheren Frühjahrsputz auf der Grünfläche zwischen Sporthalle und Schulgebäude. „Nicht die Wurzel! Diese Rose soll stehenbleiben!“ – im letzten Moment kann ein eifriger kleiner Gärtner aus der Natur-AG davon abgehalten werden, mehr als die weitrankenden Zweige einer Pflanze abzuschneiden. Die AG ist eines von mehreren Betreuungsangeboten, die es nachmittags an der Schule gibt.

2014 musste die Einrichtung einen gravierenden Einschnitt verkraften: Wegen zu geringer Schülerzahlen schloss nach 60 Jahren der Hauptschulzweig. Dabei hatte ganz Tann mit Stolz auf die Hauptschüler geblickt, die in landesweiten Leistungsvergleichen immer wieder Spitzenplätze errungen hatten. Statt zu hadern wurde die Umstrukturierung als Chance genutzt: 2016/17 mauserte sich die kleine Grundschule zur Ganztagseinrichtung; der frei gewordene Platz fand schnell neue Nutzung, beispielsweise für die von Eltern geführte Schulbücherei. Die nicht mehr benötigten Chemie- und Physikräume baute der Landkreis zu einer Mensa mit 40 Sitzplätzen um.

Die Nachfrage nach dem Ganztagsangebot ist riesig. „Von unseren rund 130 Schülern nutzen es knapp 100. Deshalb müssen wir die Essensausgabe auf zwei Etappen verteilen“, berichtet Schulleiter Dieter Rasche. Das Mittagessen liefert der Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel. Nicht allein die schmackhafte und gesunde Mittagsversorgung lockt, auch das Nachmittagsprogramm kommt gut an. Bereits seit 2008 hatte der Schulverein eine kostenpflichtige Betreuung auf die Beine gestellt  - mit einer Abdeckung aller fünf Wochentage. „Diesen hohen Standard wollten wir beibehalten“, erläutert Rasche. Das gesamte zwölfköpfige Kollegium sowie der Elternbeirat und der Schulverein seien in die Gestaltung des Nachmittags eingebunden.

Nach Mittagspause und betreuter Hausaufgabenzeit werden jeden Tag bis 16 Uhr zwei verschiedene Arbeitsgemeinschaften angeboten, unter anderem von Tanner Vereinen. „Besonders das Engagement des Musikcorps Tann und des Tischtennisclubs Günthers waren eine tolle Sache“, zeigt sich Rasche dankbar. In diesem Halbjahr tragen das DRK Fulda mit einem  Erste-Hilfe-Kurs sowie das AWO-Familienzentrum Tann mit zwei externen Angeboten („Afrikanischer Tanz“ und ein Malkurs) zur vielfältigen Auswahl bei. Der Schulleiter selbst beschäftigt die Erst- und Zweitklässler freitags mit „alten und neuen Spielen drinnen oder draußen“, während eine Kollegin in dieser Zeit für die Größeren eine Englisch-AG organisiert.

Für die Anerkennung als „gesunde Schule“ wurden drei Teilzertifikate erlangt, das fehlende Modul sowie eine Re-Zertifizierung sind in Arbeit. „Fördern und fordern“ sieht Rasche als Hauptaufgabe seiner Schule. Dazu gehört neben Förderunterricht in Deutsch und Mathematik auch Unterstützung für die zurzeit 15 Kinder mit Migrationshintergrund beim Erwerb der deutschen Sprache. Kindergartenkinder aus Flüchtlingsfamilien werden in einem Vorlaufkurs auf den Schulbesuch vorbereitet.

Im Tandem mit den evangelischen Kindergärten und der Regenbogenschule Schlitzenhausen ist das Einschulungsverfahren komplett neu erarbeitet worden, um den Übergang zu erleichtern. „Kindertagesstätten und Schulen können nicht die elterliche Erziehungsarbeit ersetzen. Doch wir unterstützen die Eltern gerne“, sagt Dieter Rasche. Dieser Aufgabe komme immer größere Bedeutung zu. Deshalb ist er froh, dass das Lehrkräfte-Kollegium (in dem er seit Wegfall der Hauptschule inzwischen der einzige männliche Lehrer ist) von einer Sozialpädagogin bereichert wird, und er mit der Neuausschreibung der Konrektoren-Stelle bald Entlastung erhält. 

„Solange die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie älter sind, gib ihnen Flügel“ ist eine Weisheit, die sich im Schulprogramm der Eberhardschule wiederfindet. Auch die Entwicklung der Einrichtung selbst wird weiterhin beflügelt: Zurzeit werden Schule und Turnhalle durch den Landkreis mit einem Investitionsvolumen von rund 800 000 Euro energetisch saniert beziehungsweise modernisiert. Zudem investiert der Schulträger im Sommer in die Renovierung der Betreuungsräume sowie in eine Photovoltaik-Anlage.

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