FULDA/WILDFLECKEN. Rund 500 Kräfte waren bei der Katastrophenschutzübung „Feuriger Salamander 2023“ des Landkreises Fulda auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken im Einsatz. Alle Aufgabenbereiche des Katastrophenschutzes nahmen an der Übung teil, wofür sich Landrat Bernd Woide und Vize-Landrat Frederik Schmitt bei ihrem Besuch vor Ort herzlich bedankten: „Ihr Engagement, sich an einem Wochenende diesen Herausforderungen zu stellen, ist nicht selbstverständlich. Aber seien Sie gewiss, was Sie hier leisten, ist für unsere Gesellschaft unglaublich wichtig.“
„Die besondere Herausforderung bestand vor allem darin, dass eine äußerst komplexe Ausgangslage im Zusammenwirken vieler Organisation geführt und bewältigt werden musste“, beschreibt Matthias Strott, Leiter des Katastrophenschutzes des Landkreises Fulda. Gemeinsam mit Stephan Treger und Uwe Heinel hatte er das Übungsszenario entwickelt. Ausgangslage war ein Hilfeersuchen der Standortkommandantur Wildflecken zur Unterstützung der Bundeswehrfeuerwehr bei der Bekämpfung eines Großbrandes auf dem Truppenübungsplatz.
Auf einer Fläche von 45 Quadratkilometern ergab sich für die Einsatzkräfte ein Lagefeld mit unterschiedlichen Ereignissen: Während an vier verschiedenen Stellen Vegetationsbrände im Ausmaß von je rund 25 Hektar zu bekämpfen waren, wurde in einem anderen Abschnitt die Explosion eines Pkw mit Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund gemeldet. Die Bewältigung der Aufgaben, etwa das Verlegen einer Schlauchleitung über eine Strecke von rund 13 Kilometern Länge war ebenso eindrucksvoll, wie der Ablauf des Terror-Szenarios, das sich im Verlauf zusätzlich zur Bedrohung durch eine tödliche Chemikalie entwickelte. Entsprechend war die Einrichtung eines Sanitätsbereichs nötig, der eine Behandlungskapazität von 25 Personen pro Stunde aufwies. Außerdem wurde eine Dekontaminationsstelle eingerichtet.
Die Komplexität der Lage erforderte eine effiziente und sinnvolle Führungsstruktur, die das Szenario im Ganzen, in jedem Einsatzabschnitt und in der aufgabenübergreifenden Zusammenarbeit im Blick hatte.
Nicht zu vergessen: Auch für die Betreuung und Verpflegung der 500 Einsatzkräfte musste dezentral gesorgt werden.
Die Übungsleitung zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Übung, dem hohen Anteil motivierter Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie den positiven Rückmeldungen aus den Rettungs- und Hilfsorganisationen. „Es ist wichtig, Szenarien zu üben, die nicht Alltag sind, weil es nachhaltig ist, zu erkennen, wo es hakt, welche Fehler man macht. Das gilt für Führungs- und Einsatzkräfte gleichermaßen“, sagte Matthias Strott.
Die aufwändige Vollübung auf dem Truppenübungsplatz ist eine aus der Reihe von Übungen des Fachdienstes Gefahrenabwehr, denen unterschiedliche Szenarien zugrunde liegen. „Der Landkreis legt Wert darauf, Gefahrensituationen und Katastrophenfälle realistisch zu üben, die Kräfte aller Ebenen zu schulen und Erkenntnisse zu gewinnen. Wir nehmen das sehr ernst“, resümierten Landrat Woide und Vize-Landrat Schmitt. Sie dankten in diesem Zusammenhang der Standortkommandantur für die Möglichkeit, die Übung auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes durchzuführen.
Info
Alle Aufgabenbereiche des Katastrophenschutzes des Landkreises Fulda waren vertreten:
- Freiwillige Feuerwehren aus nahezu allen Kommunen des Landkreises Fulda
- Malteser Hilfsdienst,
- Deutsches Rotes Kreuz,
- DLRG
- THW Fulda und Neuhof
- Unterstützt durch FFW-Einheiten aus Kassel und Frankfurt sowie THW aus Neu-Isenburg, Steinau a.d. Straße, Melsungen und Bad Orb.