WASSERKUPPPE, 29.03.2018 – „Rhöner Landschaft“ heißt eine Ausstellung mit Landschaftsbildern von Raimund Roth, die vergangenes Wochenende im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe eröffnet wurde. Sie zeigt Acrylgemälde typischer Rhöner Ansichten, die mit der Technik der Hinterglasmalerei entstanden sind und von der großen Heimatverbundenheit des Künstlers zeugen. Zahlreiche geladene Gäste, Freunde und Kunstinteressierte, fanden sich zur Vernissage ein.
In seinen Gemälden setzt sich der aus Weiden in der Oberpfalz stammende 62-jährige Maler, der seit 35 Jahren in Fulda lebt und arbeitet, mit der vielgestaltigen Rhön-Landschaft auseinander: erstarrtes Basaltgestein, tundra-artige Vegetation der Hochrhön, Moore, Kuppen, die wie Inseln aus einem Nebelmeer ragen – auf ganz unterschiedliche Weise nähert sich Roth den Gesichtern der Landschaft.
Thematisch konzentrieren sich die Bilder vor allem auf die Steinwand und den Lindenstumpf in der südlichen Rhön mit den zu geometrischen Säulen erstarrten Phonolit-Wänden. Auch die Moorlandschaften des Roten und Schwarzen Moores, wettergeformte Baumgestalten und die Milseburg sind in den abstrakten Farbflächen – mal blass-grau, mal kräftig-bunt – eingefangen.
Dem prägenden vulkanischen Ursprung nähert sich Roth mit einer besonderen Maltechnik, die man sonst eher aus der frommen Volkskunst des süddeutschen Raumes kennt: der Hinterglasmalerei. Diese bietet durch ihre glatte Vorderseite die Möglichkeit, Bilder von einer einzigartigen Brillanz und Tiefe zu schaffen. Der Malprozess ist jedoch ein völlig anderer als beim Malen auf Leinwand. Die Bilder werden seitenverkehrt und in umgekehrter Reihenfolge von hinten auf eine Glasplatte gemalt. Man beginnt also bei den feinsten Details und malt erst zum Schluss die großen Flächen und den Hintergrund. Nachträgliche Übermalungen oder Korrekturen sind nicht möglich. Das Ergebnis ist somit auch immer etwas überraschend und nicht restlos planbar.
In seiner Begrüßung wies Torsten Raab, Leiter der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates, darauf hin, dass der Maler bereits seit einiger Zeit in den Räumlichkeiten des Biosphärenreservates präsent sei: Ein Informationsheft über die Geschichte des Kartoffelanbaus in der Rhön wurde von Roth illustriert. Die Publikation habe schließlich die Idee entstehen lassen, eine Kunstausstellung mit Werken des Künstlers auf die Beine zu stellen. Ute Krenzer aus Öttersbach und Martin Kremer vom Biosphärenreservat übernahmen die Federführung.
Die Ausstellung „Rhöner Landschaft“ kann noch bis zum 3. Mai im Groenhoff-Haus besichtigt werden. Öffnungszeiten: Mo-Do 9-16 Uhr, Fr-So und an Feiertagen 10-18 Uhr.