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Seit zehn Jahren gibt es an mittlerweile 17 Landkreis-Schulen ArbeitsCoaches

Mit diesen Frauen und Männern ging das Konzept ArbeitsCoaches ins zehnte Jahr. Darüber freuen sich auch Landrat Bernd Woide (Zweiter von rechts) und (links) Uli Nesemann, Fachdienstleiter Kommunaler Arbeitsmarkt. Foto: Leoni Rehnert

Begleiter ins Berufsleben

LANDKREIS FULDA, 28.06.2019 - Mit dem Ende des Schuljahres 2018/2019 hat das Konzept ArbeitsCoaches ein kleines Jubiläum. Ein guter Grund für einen Rückblick.

 

Vor zehn Jahren hat der Landkreis das Konzept Arbeitscoaches aufgelegt. Mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler sind seitdem beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützt worden. Das klingt nach einer erfolgreichen Idee.

Landrat Bernd Woide: Definitiv. Ich halte es für eine wichtige Aufgabe, junge Menschen zu begleiten, die beim Sprung ins Berufsleben Anlaufschwierigkeiten haben. Denn dass die Zahl der Ausbildungsstellen hoch ist, garantiert nicht automatisch, dass alle jungen Frauen und Männer in Arbeit und Ausbildung kommen.

 

Was ist Ihrer Auffassung nach der Grund für diese Lücke?

Woide: Ursächlich dafür, dass immer wieder junge Menschen auf der Strecke bleiben, sind ganz unterschiedliche Aspekte. In manchen Fällen sind es sicher die schulischen Leistungen. Vielmals ist es auch eine Frage der Berufsorientierung: Es gibt heute zwar unzählige Möglichkeiten, sich über Berufe zu informieren, aber nicht immer führt das wirklich zu einer realistischen Vorstellung oder zu echtem Interesse. Und manchen jungen Menschen fehlt zudem der familiäre Rückhalt, die Unterstützung durch die Eltern. An diesen Problemlagen sind unsere Arbeitscoaches nah dran: Sie helfen individuell und praxisbezogen, und sie stehen in persönlichem Kontakt zu Unternehmen. Dieses Vertrauen ist eine wichtige Basis für den Erfolg dieser Hilfe.

 

Beim Start der Arbeitscoaches vor zehn Jahren war die Situation allerdings eine andere.

Woide: Das stimmt. Im Jahr 2008 waren auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt die Stellen knapp, Jugendliche hatten es sehr schwer, eine Lehrstelle zu finden. Damals war die Motivation, vor allem Schülerinnen und Schüler mit weniger guten schulischen Leistungen zu unterstützen – bei Bewerbungen, in Gesprächen mit den Eltern, bei der Suche nach Praktikumsplätzen und Ausbildungsstellen. Daraus ist im Grunde die Idee der Arbeitscoaches geboren. Sie sollten in ihrer Mittlerposition helfen, dass diese Jugendlichen etwa die Gelegenheit zu einem Vorstellungsgespräch erhielten. Uns war der Klebeeffekt wichtig: dass ein junger Mensch auch mit schlechten Noten überhaupt die Chance erhält, sich in einem Unternehmen zu beweisen, zu überzeugen und bleiben zu können.
Der Markt hat sich verändert, aber unser Konzept der Arbeitscoaches funktioniert auch bei den aktuellen Problemlagen der Jugendlichen.

 

Die Arbeitscoaches sind eine freiwillige Leistung des Landkreises. Warum übernimmt der Kreis diese Verantwortung?

Woide: Die Antwort liegt auf der Hand: Jeder, der die Schule beendet, keine Stelle findet und bedürftig ist, gehört zu dem Personenkreis, um den wir uns kümmern müssen.  Ich meine, es ist in jedem Fall sinnvoller, sich früher einzuschalten, Lebensläufe von jungen  Menschen positiv zu beeinflussen, Jugendliche zu unterstützen, bevor sich Arbeitslosigkeit verfestigt. Denn dann wird es ungleich schwieriger.

 

Das Konzept ArbeitsCoach startete zum Schuljahr 2008/2009 an sieben Haupt- und Förderschulen in Stadt und Landkreis Fulda. Mittlerweile sind es 17 Schulen, die von 15 ArbeitsCoaches betreut werden.

 

Info

ArbeitsCoaches fördern die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler und begleiten diese im Übergang zum Beruf. Sie arbeiten halbe Tage in diesem Bereich und sind darüber hinaus Sozialpädagogen, Kaufleute, Handwerker oder auch tätig in der Krankenpflege. Sie haben ihre Büros in den Schulen vor Ort und beraten dort Schüler, Lehrer und Eltern. Ziel ist die Entwicklung einer geeigneten beruflichen Anschlussperspektive für die jungen Menschen und eine nachhaltige Integration in Beruf und Arbeitsleben. Die individuelle Beratung und Begleitung erfolgt ab der Klasse 7 oder Klasse 8. Zudem bieten die Coaches Workshops und Veranstaltungen zur Berufsorientierung an, organisieren Betriebserkundungen und vermitteln Praktikumsplätze.  Außerdem unterstützen sie die Jugendlichen durch Bewerbertrainings und bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle, einer schulischen Perspektive oder einer Fördermaßnahme. Unabdingbar dabei ist für die ArbeitsCoaches eine gute Vernetzung und die Kontaktpflege zu den regionalen Ausbildungsbetrieben.

Im Schuljahr 2017/18 wurden  279 Schülerinnen und Schüler Praktikumsplätze vermittelt, 225 wurden bei der Suche nach einer Lehrstelle unterstützt, mit 560 wurden Beratungsgespräche zur Berufsorientierung geführt. Insgesamt 3144 nahmen an Infoveranstaltungen teil, etwa 1000 an Workshops, und an 44 Elternabenden wurden 1005 Eltern über berufliche Perspektiven ihrer Kinder informiert. 

ArbeitsCoaches gibt es an folgenden Schulen: Von-Galen-Schule (Eichenzell), Lichtbergschule (Eiterfeld), Bardo-, Brüder-Grimm-, Dom-, Geschwister-Scholl- und Heinrich-von-Bibra-Schule (alle Fulda), Anne-Frank-Schule (Gersfeld), Friedrich-von- Bodelschwingh- und Lüdertalschule (beide Großenlüder), Erich-Kästner- und Mittelpunktschule Hohe Rhön (beide Hilders), Jahnschule (Hünfeld),  Don-Bosco-Schule (Künzell), Albert-Schweitzer-Schule (Neuhof), Johannes-Hack- und Konrad-Adenauer-Schule (beide Petersberg). / lö, lr

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