FULDA. 3D-Drucker, Laser, Stickmaschine, VR-Brillen und viele weitere Technik-Highlights gibt es seit kurzem im Medienzentrum Fulda. Dafür hat der Landkreis Fulda insgesamt 250.000 Euro erhalten. Die Mittel dienen der Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Ausstattung der Räumlichkeiten aller kommunalen Medienzentren sowie der Einrichtung von Showrooms und Makerspaces in den Räumen der Medienzentren.
Kommunale Medienzentren, die als Stadt- und Kreisbildstellen gegründet wurden, sind seit 89 Jahren flächendeckend in Hessen Partner für die Medienbildung sowie die Medien- und Geräteversorgung von Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen.
Die Rolle der Hessischen Medienzentren hat sich insbesondere vor dem Hintergrund der Umsetzung der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt“ aus dem Jahr 2016 sowie der Umsetzung des DigitalPakts Schule wesentlich geändert.
Vor dem Hintergrund der geänderten Anforderungen entwickeln sich Medienzentren zu einem umfassenden medienpädagogischen Dienstleister und zu einem medientechnischen Innovationszentrum. Das hessische Landesprogramm für die Ausstattungsförderung der Medienzentren aus Digitalpaktmitteln unterstützt hierbei, um landesweit zeitgemäße pädagogische Beratungsangebote und Anwendungsschulungen für Lehrkräfte in den Räumlichkeiten der Medienzentren zu ermöglichen.
Der Makerspace am Medienzentrum Fulda, das sich an der Eduard-Stieler-Schule befindet, soll vor allem Lehrkräften zur Fortbildung zur Verfügung stehen, um diesen künftig mit den Schülerinnen und Schülern im Unterricht intensiv nutzen zu können.
Im Medienzentrum gibt es dafür einen großen Laser, der sowohl schneiden als auch gravieren kann, kleine Laser, die auch von Grundschülerinnen und Grundschülern bedient werden können, 3D-Drucker und eine Stickmaschine. Mit Virtual-Reality-Brillen sollen die Schülerinnen und Schüler auf Reisen gehen, Orte, Firmen und Berufe entdecken und sich ein Bild von der Arbeit oder einem Job machen können. Außerdem stehen mehrere kleine Drohnen zur Verfügung, mit denen Kinder und Jugendliche lernen, Drohnen fliegen und steuern zu können und dabei Längen auszumessen und zu programmieren. Weiteres Highlight: Es gibt einen Drucker, der Schokolade oder Marzipan drucken kann.
Dazu erklärt Elisabeth Franc, die Leiterin des Medienzentrums: „Die im Makerspace eingerichtete Technik wird mit Hilfe von Computerprogrammen gesteuert. Dabei werden Programmiersprachen in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden verwendet. In der einfachsten Form sind Grundschülerinnen und Grundschüler in kürzester Zeit in der Lage, zum Beispiel sogenannte Minidrohnen so zu steuern, sodass sie geometrische Figuren abfliegen. Oberstufenschülerinnen und -schüler arbeiten an der gleichen Technik hingegen mit direkten Steuercodes. Wie man programmiert, stärkt von Anfang an das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Durch das Programmieren der Drohnen werden unter anderem Möglichkeiten eingeführt, die beim Programmierunterricht in der Bildung nicht berücksichtigt werden – wie die Fähigkeit der dreidimensionalen Steuerung. Eine ähnliche Steuerung wird von 3D-Druckern und Laserscannern verwendet. Hier ist ein Programm für die Bewegung des Druckkopfes verantwortlich, der nach einem entworfenen Bild selbst einen Druckalgorithmus generiert.“
Für die Anschaffung der Drucker, Drohnen und anderen Geräte im Medienzentrum Fulda mit seiner Außenstelle Hünfeld hat der Landkreis Fulda 250.000 Euro erhalten. Dabei handelt sich um ein Landesprogramm zur Ausstattung der kommunalen Medienzentren als landesweite im Rahmen des Programms DigitalPakt Schule und eine aus Bundes- und Landesmitteln vollfinanzierte Maßnahme, die keiner Eigenbeteiligung durch den jeweiligen Schulträger bedarf.
Das Land Hessen schreibt dazu: „Durch die verbesserte digitale Ausstattung der Schulen durch den DigitalPakt Schule und seine Zusatzprogramme ist der Unterstützungsbedarf der Schulen deutlich angestiegen, weshalb es sinnvoll ist, die IT-Ausstattung und die Infrastruktur der Medienzentren flankierend auszubauen, um landesweit zeitgemäße pädagogische Beratungsangebote und Anwendungsschulungen für Lehrkräfte in den Räumlichkeiten der Medienzentren zu ermöglichen.“