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Netzwerktagung führt 200 Akteure aus 59 bundesweiten Inklusions-Initiativen in Fulda zusammen

v.li. W. Dombrowski (Agentur für Arbeit), F. Holzwarth (DLR), B. Woide (Landrat), D. Groethus (DLR), J. Penz (Perspektiva), A. Klautzsch (BMAS), Dr. Schmachtenberg (BMAS), U. Nesemann (KJC Fulda), Dr. Wrobel (DLR), A. Schäfer (KJC Fulda)

v.li. W. Dombrowski (Agentur für Arbeit), F. Holzwarth (DLR), B. Woide (Landrat), D. Groethus (DLR), J. Penz (Perspektiva), A. Klautzsch (BMAS), Dr. Schmachtenberg (BMAS), U. Nesemann (KJC Fulda), Dr. Wrobel (DLR), A. Schäfer (KJC Fulda) / Foto: Marzena Seidel

Auf dem Messestand der Wirtschaftsregion Fulda im Jahr 2006

Raus aus der Schublade, rein ins Netz

FULDA. „Inklusion erfolgreich gestalten.“ So lautete der Titel einer zweitägigen Netzwerktagung, die kürzlich in Fulda im Rahmen des Programms der Bundesregierung zur intensivierten Eingliederung und Beratung schwerbehinderter Menschen stattfand.  

Knapp 200 Inklusions-Experten der Arbeitsagenturen und Jobcenter, Wissenschaftler sowie Vertreter aus Bildung, Verwaltung, Wirtschaft und Politik tauschten im Hotel Esperanto Erfahrungen und Erkenntnisse aus insgesamt 59 Inklusions-Initiativen aus. Dank des Programms konnten insgesamt 53 Arbeitsagenturen und 110 Jobcenter mit Trägereinrichtungen zusammenarbeiten, neue Inklusions-Ansätze entwickeln und diese in der Praxis testen.

„Wir haben in der Vergangenheit erprobt, wie gut es ist, Ideen nicht in der Schublade liegen zu lassen, sondern sich bundesweit auszutauschen, zu vernetzen, voneinander zu lernen und immer wieder miteinander in Kontakt zu treten“, sagte Ulrich Nesemann, Leiter des Fachdienstes Kommunaler Arbeitsmarkt beim Landkreis Fulda. Die Akteure des inzwischen abgeschlossenen, regionalen Inklusionsprojektes „Fulda Futur“ hätten, so Nesemann, beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie beim Projektträger, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn (DLR), eine Netzwerktagung angeregt und diese mit Unterstützung der beiden Institutionen organisieren können.  

Mit einem Mix aus Impulsvorträgen, Gesprächsrunden, World-Cafès und Workshops, wissenschaftlichen Auswertungen sowie einem Markt der Möglichkeiten näherten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur der Frage nach den Erfolgsfaktoren von Inklusion an. Auch die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen hinsichtlich der Eingliederung schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die mögliche Übertragbarkeit der erprobten Ansätze, Methoden und Strategien ins Regelgeschäft der Leistungserbringer wurden unter der Moderation von Stephan Pregizer beleuchtet.

Wie wichtig fortschrittliche und strategisch sinnvolle Ansätze bei der Eingliederung und Beratung schwerbehinderter Menschen sind, hatte Dr. Rolf Schmachtenberg, Leiter der Abteilung Teilhabe, Belange behinderter Menschen, Soziale Entschädigung und Sozialhilfe beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) deutlich gemacht. Das BMAS förderte die Projekte zwischen 2014 und 2017 mit 50 Millionen Euro aus Mitteln des Ausgleichsfonds. 

„Wir stellen fest, dass es bei Arbeitgebern häufig Vorbehalte und Unsicherheiten gibt. Ungefähr 50.000 Unternehmen in Deutschland beschäftigen überhaupt keine Schwerbehinderten und zahlen stattdessen die Ausgleichsabgabe“, so Dr. Schmachtenberg. Durch die Inklusions-Projekte sind nach Angaben des Ministeriums zum Stichtag 31.12.2016 über 25.000 Arbeitgeber angesprochen worden - die meisten davon erstmalig. 1.700 schwerbehinderte Menschen seien in Arbeit vermittelt worden. Landrat Bernd Woide hatte in seinem Grußwort hervorgehoben, dass Inklusion kein Thema für die „rein sozialpolitische Ecke“ sei, sondern dass es auch um den Arbeitsmarkt gehe. „Schwerbehinderte Menschen haben nicht nur Problemlagen, sondern bieten auch viel positives Potenzial. Es wäre sträflich, das Thema nicht anzugehen“, so Woide.

Die Tagung zeigte, dass im Rahmen der Projekte von Region zu Region unterschiedliche Akzente gesetzt worden sind, um einen Zugang zu den Zielgruppen „Arbeitgeber“ sowie „Arbeitnehmer“ zu bekommen. Es gelte Arbeitgeber zu sensibilisieren, (langzeit)arbeitslose Schwerbehinderte in ihren Fähigkeiten zu stärken und die Öffentlichkeit einzubeziehen, da Inklusion ein gesellschaftliches Thema und eine Frage der Haltung sei, hieß es. Deutlich wurde, dass ein „Projekt-Erfolg“ nicht nur an Zahlen und Quoten festgemacht werden sollte, sondern auch an anderen Parametern wie beispielsweise an Freiwilligkeit, Motivation, Statusklärung oder neu entdeckten Ressourcen „gemessen“ werden darf.
 

In den nächsten fünf Jahren sollen Projekte mit Inklusions- beziehungsweise Rehabilitationscharakter über das rehapro Modellvorhaben der Bundesregierung gefördert werden. Die Ziele und inhaltliche Ausrichtung sowie den organisatorischen und finanziellen Rahmen des Vorhabens hatte André Süß vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in seinem Vortrag erläutert.

Mit der Gewissheit, dass es in dieser Arbeit weiterer Anstrengungen bedarf, zogen die Organisatoren und Tagungsteilnehmer zum Abschluss ein positives Fazit und formulierten die Absicht, die Vernetzungsstrukturen auf Landes- und Bundesebene künftig weiter ausbauen zu wollen.

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