FULDA, 25.01.2018 - Was im Volksmund häufig als „schizophren“ bezeichnet wird, hat mit einer echten Schizophrenie meist wenig zu tun: Gemeint wird umgangssprachlich die „gespaltene Persönlichkeit“ (Fachwort: Dissoziative Identitätsstörung), Schizophrenien zählen zu den Psychosen.
Definition
Als Schizophrenie bezeichnet man eine Gruppe von psychiatrischen Erscheinungsbildern, die ein bestimmtes Muster an Symptomen aufweisen. Diese äußern sich als Störungen des Denkens, Fühlens, Handelns und der Wahrnehmung, die zu Problemen bei der Alltagsbewältigung und zu Beziehungskonflikten führen.
Merkmale
Mögliche Symptome können als positiv und negativ klassifiziert werden. Zu ersteren zählen Wahngedanken (z.B. Verfolgungswahn), Halluzinationen (z.B. Stimmenhören) und Bewegungsstörungen, zu den negativen Gefühlslosigkeit, Vernachlässigung der Körperpflege, sozialer Rückzug, Interessenverlust usw. Außerdem treten häufig zusätzliche Symptome wie zerrüttete Gedanken und Wortneuschöpfungen, starke Stimmungsschwankungen, Realitätsverlust und besondere Reizempfindlichkeit auf. Der Verlauf der Erkrankung unterscheidet sich zwischen den Betroffenen. Je nach Ausprägung lassen sich so verschiedene Subtypen der Schizophrenie klassifizieren.
Ursache
Die genaue Ursache der Schizophrenie ist umstritten. Zu den Risikofaktoren zählen erbliche Faktoren (Genetik), Veränderungen des Gehirns (Botenstoffe, strukturelle Veränderungen), psychosoziale Faktoren (Verhaltensauffälligkeiten, lebensverändernde Erlebnisse, Beziehung zu Mutter usw.), Drogenkonsum sowie Stress.
Behandlung
Die Behandlung einer Schizophrenie besteht in der Regel aus medikamentösen, psychologischen und soziotherapeutischen Maßnahmen. Zu den Medikamenten zählen die sogenannten typischen und atypischen Antipsychotika, die unter anderem auf den Dopamin-Stoffwechsel (Botenstoff im Gehirn) Einfluss nehmen. Sie können zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik, allerdings auch zu Nebenwirkungen führen. Psychotherapie und die Hilfe durch Sozialpädagogen sind weitere wichtige Formen der Therapie. In Deutschland sind derzeit etwa 0,5 bis 1,0 Prozent aller Bürger von Schizophrenie betroffen.