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Kurse für Kinder bei der Beratungsstelle Fulda für Eltern, Kinder und Jugendliche

Die Pädagoginnen Carola Möller (von links) und Kirsten Hückel-Dege sowie Praktikantin Lena Grosch begleiten auch im Januar einen Kurs "Starke Kinder". Foto: Patricia Bickert

Die Pädagoginnen Carola Möller (von links) und Kirsten Hückel-Dege sowie Praktikantin Lena Grosch begleiten auch im Januar einen Kurs "Starke Kinder". Foto: Patricia Bickert

Stark sein, wenn sich Eltern trennen

FULDA, 10.01.2019 - Kinder leiden besonders, wenn ihre Eltern sich trennen. Mit dem Kursangebot „Starke Kinder“ hat die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Landkreises und der Stadt Fulda ein spezielles Konzept entwickelt, das exakt darauf zugeschnitten ist und Kindern die Chance bietet, die Trennung der Eltern besser zu verarbeiten.

Wut, Trauer, Schuldgefühl und Verunsicherung – mit diesen Emotionen haben Kinder zu kämpfen, wenn Familien auseinanderfallen, und statt Geborgenheit die Angst vor Verlust und Alleinsein wächst. Während Eltern mit sich selbst zu tun haben, bleiben viele Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen allein und verlieren mitunter auch den Boden unter den Füßen.

Der Kurs „Starke Kinder“, der bereits zehnmal angeboten wurde, gibt den Kindern in zehn Einheiten à jeweils eineinhalb Stunden Zeit und Raum, kindgerecht in gemeinsamen oder individuellen Gesprächen, beim Spielen und in Übungen ihre Sorgen und Nöte aufzuarbeiten, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und mit veränderten Perspektiven nach Hause zu gehen. Begleitet werden die Kinder von einem Team aus Pädagogen und Familientherapeuten, die das Format „Starke Kinder“ auf Basis zweier wissenschaftlich belegter und evaluierter Konzepte gepaart mit eigenen Ideen entwickelt haben.

„Ich hatte erst große Angst hierher zu kommen, jetzt möchte ich aber viel länger und öfter hier sein“, sagt der achtjährige Edgar, der sich diesen Namen für den Zeitungsbericht gegeben hat. (Anmerkung der Redaktion: Alle Namen der Kinder sind geändert). Er will stark sein und sich nicht unterkriegen lassen, sondern auch das Positive aus der veränderten Situation mitnehmen ­ so klar schildert er es zum Abschluss des Kurses, den die Acht- bis Elfjährigen im Dezember mit den Pädagogen in einer Adventsfeier begangen haben.

„Besonders gut finde ich, dass wir zu Beginn unserer Treffen ausgemacht haben, über die Sachen, die wir hier besprechen, zu schweigen“, erklärt eine Elfjährige, die sich hier Mira nennt. Alle Kinder nicken heftig mit dem Kopf. Sie haben großes Vertrauen zu ihren Begleiterinnen auf dem Weg zum Starksein: Kirsten Hückel-Dege und Carola Möller, Pädagoginnen und Familientherapeutinnen, möchten ihren Schützlingen großes Selbstvertrauen mit auf den Weg geben, um die nicht immer leichte Situation im Elternhaus besser zu bewältigen und auch die sich daraus ergebenden Veränderungen im Wohnumfeld. Beide betonen, dass sie auch nach Ende des Kurses jederzeit zur Verfügung stünden, wenn Gesprächsbedarf bestehe.

Wie gestärkt die Kinder aus dem Kurs hervorgegangen sind, beweisen Lukas (11), Nikolai (10), Lilly (10), Edgar (8) und Mira (11) in ihrem Dank an die Therapeuten: „Die Traurigkeit ist schon weg, wir fühlen uns schon viel besser“, sagen sie und: „Wir wissen jetzt, dass wir uns auch wieder freuen dürfen, etwas allein mit Mama oder Papa machen zu können. Das haben wir den netten Leuten, die hier arbeiten, zu verdanken, die sind wirklich toll und haben uns vieles erklärt, was wir nicht verstanden haben. Es ist schade, dass unsere Treffen jetzt vorbei sind. Wir sind so gerne gekommen.“ „Wir sind jetzt richtig stark“, lautet die einhellige Meinung der Kinder. Das ist der schönste Dank für die beiden Pädagoginnen, die bei diesem Kurs unterstützt wurden durch Lena Grosch, Studentin an der Hochschule Fulda im Fachbereich Soziale Arbeit und derzeit im Praxissemester.

„Den Kurs ‚Starke Kinder‘ bieten wir seit 2013 jeweils zwei Mal pro Jahr an“, erklärt Kirsten Hückel-Dege. Es sei wichtig, dass beide Elternteile hinter dem Konzept stünden und auch einverstanden seien, ihre Sprösslinge mit Hilfe der Erziehungsberatungsstelle zu unterstützen. „Es gibt zwei Elternabende, jeweils nach dem dritten und dem neunten Termin. Für die Kinder ist es sehr wichtig, dass die Eltern kommen. Es vermittelt ihnen das Gefühl, dass Papa und Mama sich weiterhin für sie interessieren und sie wichtig sind“, weiß Carola Möller aus langjähriger Erfahrung. Gemeinsam sei fast allen Kinder das Gefühl ‚Ich bin schuld‘ und ‚Ich bin allein in meiner Not‘, wenn das gewohnte Familienumfeld auseinanderbricht. „Hier setzen wir an und helfen den Betroffenen, besser mit ihren Gefühlen umgehen zu können und vor allem auch die guten Zeiten in der Familie wieder in Erinnerung zu rufen“, sagt Kirsten Hückel-Dege. „Wir bewerten die Eltern nicht, dass ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Kinder gerne hierher kommen und sich uns öffnen“, sagt sie.

Hilfreich sei auch, wenn sich Netzwerke entwickelten oder Freundschaften in der Gruppe entstünden. „Das hilft vielen Teilnehmern sehr, und wir stellen immer wieder bei den Ehemaligen-Treffen fest, dass sich Kontakte über Jahre hinweg gehalten haben“, bekräftigt  Carola Möller. Neben einer Erinnerungsmappe mit Bildern und einem persönlichen Brief für jedes Kind, gibt es jedes Jahr zwei Nachtreffen für alle Teilnehmer. „Hier kommen sogar mittlerweile 16-Jährige noch zu uns“, freuen sich die beiden über den offensichtlichen Erfolg des Kurses.

Neuer Kurs und Kontakt

Gemeinsam mit Eltern, Kinderärzten, Schulen und dem Jugendamt werben die Familientherapeuten für das Angebot der Erziehungsberatungsstelle und ermuntern interessierte Erziehungsberechtigte, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Zwischen acht und zehn Kinder können an dem zehnwöchigen Kurs teilnehmen. Für den nächsten Kurs „Starke Kinder“, der am 15. Januar beginnt, sind noch wenige Plätze frei.

Informationen gibt es bei der Beratungsstelle für Eltern,
Kinder und Jugendliche, Marienstraße 5, in Fulda.
Telefon: (0661) 901578-0
Fax: (0661) 901578-27
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