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Verein Paten & Partner unterstützt Jugendliche im Schulalltag und während der Ausbildung, bei Alltagsproblemen und bei der Suche nach Ausbildungsplätzen

Jobran Abazed (links) und Malaz Al-Dassouqi werden vom Verein Paten & Partner unterstützt. Barbara Eckart hilft den Jugendlichen im Fach Mathematik Foto: Lisa Laibach

Jobran Abazed (links) und Malaz Al-Dassouqi werden vom Verein Paten & Partner unterstützt. Barbara Eckart hilft den Jugendlichen im Fach Mathematik Foto: Lisa Laibach

„Unser Ziel ist, junge Erwachsene zum Erfolg zu bringen“

FULDA, 28.02.2019. Einen Ausbildungsplatz zu finden oder den Schulalltag zu meistern ist nicht für alle Jugendlichen und junge Erwachsenen einfach. Der Verein Paten & Partner ist Begleiter bei Bewerbungsgesprächen, Berater beim Kontakt mit Ämtern, Helfer im Schul- und Ausbildungsalltag und Unterstützer in vielen schwierigen Lebenssituationen.

Malaz Al-Dassouqi (20) und Jobran Abazed (18), die beide aus Syrien geflüchtet sind, haben von dem Verein Paten & Partner Unterstützung erhalten. Anfangs bekamen sie Hilfe in Mathe sowie bei anderen schulischen Herausforderungen, mittlerweile stehen sie auf eigenen Beinen, haben eigene Wohnungen und werden im Sommer die Realschule beenden.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 2001, um jungen Menschen mit schwierigen Startbedingungen bei der Ausbildungssuche zu unterstützen. „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt war zu dieser Zeit nicht gut“, erklärt Ulla Döppner, Vorsitzende des Vereins. Seit einigen Jahren hat sich die Arbeit des Vereins aber gewandelt. Heute gibt es viele Ausbildungsplätze, jedoch fehlt zahlreichen Bewerbern aus unterschiedlichen Gründen noch die Ausbildungsreife. Der Verein betreut deshalb neben deutschen Jugendlichen auch viele junge Flüchtlinge, unterstützt sie beim Erlernen der deutschen Sprache, bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und anderen alltäglichen Dingen.

So kamen auch Malaz Al-Dassouqi und Jobran Abazed zum Verein. Beide erhielten Hilfe in Mathematik. „Als viele Geflüchtete nach Fulda kamen, habe ich anfangs Kleidung sortiert. Später habe ich dann meine Unterstützung im Fach Mathematik angeboten. Neben Deutsch ist Mathe einfach sehr wichtig. Durch den Krieg und die Flucht ist die Bildung meistens unterbrochen worden, vieles von dem Lernstoff musste deshalb nachgearbeitet werden“, erklärt Barbara Eckart, deren „Patenkind“ Malaz Al-Dassouqi ist. Jobran Abazed wurde etwa ein Jahr lang von seinem Paten Gerhard Schmitt in Mathematik unterstützt. „Und das obwohl Mathe mein Lieblingsfach ist“, erklärt der 18-Jährige. „Ich wollte noch mehr können und andere Themen bearbeiten.“

Auf dieser Freiwilligkeit beruht auch das Prinzip des Vereins. „Die jungen Erwachsenen müssen unsere Unterstützung wollen“, sagt Cornelia Röder-Freitag, die als einzige Hauptamtliche im Verein neben rund 20 Ehrenamtlichen für die Koordination verantwortlich ist. Anfragen zu solch einer Unterstützung kommen häufig über das Jobcenter, das Jugendamt, die Arbeitscoaches in den Schulen und von Bildungsträgern. Röder-Freitag selbst arbeitet beim Jobcenter des Landkreises und ist mit einem Teil Ihrer Arbeitszeit für den Verein tätig. „Sehr wichtig ist uns die Kooperation mit den zahlreichen Akteuren im Übergang von der Schule zum Beruf. Sie sehen motivierte Schüler und Auszubildende und vermitteln sie an uns, wenn sie beispielsweise noch strukturelle und individuelle Hilfe benötigen können“, erklärt die Koordinatorin Röder-Freitag. Wenn die jungen Erwachsenen eine solche Unterstützung vom Verein wollen, wird geschaut, welcher Pate am besten zu dem Jugendlichen passt und wie er helfen kann. Meist stehen dann ein bis zwei Treffen pro Woche an.

Ulla Döppner betont, dass das Ziel des Vereins ist, die Jugendlichen beruflich und sozial zu integrieren. „Aber es gibt gelegentlich auch Enttäuschungen. Manche Jugendlichen brechen die Schule oder die Ausbildung ab oder kommen einfach nicht mehr zu verabredeten Treffen mit ihren Paten“, sagt die Vorsitzende.

Für Barbara Eckart stehen aber die zahlreichen Erfolge der Jugendlichen im Vordergrund: „Die Arbeit mit den jungen Erwachsenen macht unglaublich viel Spaß. Zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln, ist einfach großartig.“ So wie bei ihrem Patenkind Malaz Al-Dassouqi, der 2015 alleine nach Deutschland kam, nun in diesem Sommer seinen Realschulabschluss macht und schon weiß, wo seine berufliche Zukunft hinführt: „Ich möchte gerne die Fachoberschule besuchen und anschließend ein Studium im Wirtschaftsbereich beginnen und später als Buchhalter arbeiten. Mein Plan B wäre eine Ausbildung als Industriekaufmann. Ich schätze sehr an Deutschland, dass es unglaublich viele Möglichkeiten und Wege gibt, sein berufliches Ziel zu erreichen.“

Und auch Jobran Abazed weiß schon, was er nach seinem Realschulabschluss arbeiten möchte: „Ich will eine Ausbildung als Bankkaufmann beginnen und endlich weg aus dem Schulalltag. Die Vortests im Bewerbungsverfahren habe ich alle bestanden, bald stehen dann die Vorstellungsgespräche an“, sagt der 18-Jährige stolz.

Auch wenn die eigentliche Unterstützung vielleicht beendet ist, bleibt der Kontakt zum Verein und den Paten häufig lange bestehen. „Manche rufen uns an und haben Fragen beim Ausfüllen des Kindergeldantrags oder wollen einfach erzählen, wie es ihnen geht“, erklärt Ulla Döppner, die diese enge Verbindung zu den jungen Menschen sehr schätzt.

Info: Der Verein Paten & Partner sucht Ehrenamtliche, die Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz oder bei alltäglichen Dingen unterstützen. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter Telefon (0661) 2928833 oder per Mail an <link>kontakt@patenundpartner.de

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