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Ausbildung in Teilzeit

Eine berufliche Ausbildung ist eine solide Basis für einen (Wieder)Einstieg ins Berufsleben.

Ausbildung in Teilzeit kann auch jungen Müttern und Vätern die Möglichkeit eröffnen, Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bringen und so eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen.

Nach einer Gesetzesreform zum 01.01.2020 steht die Möglichkeit zur Teilzeitausbildung inzwischen allen jungen Ausbildungsinteressierten offen. Sie kommt damit auch in Frage für junge Menschen, die Angehörige pflegen; behinderte Menschen, die sich eine Vollzeitausbildung nicht zutrauen oder die über eine Teilzeitausbildung den Einstieg schaffen wollen sowie für geflüchtete Menschen, die parallel zur Ausbildung ihre Sprachkenntnisse noch verbessern wollen.

Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Fragen zur Ausbildung in Teilzeit.

Rechtliche Grundlagen der Teilzeitausbildung

Ausbildung in Teilzeit ist kein „Projekt“, sondern eine gesetzlich geregelte Ausbildungsvariante. Zum 01.01.2020 wurde eine eigenständige Regelung in §7a Berufsbildungsgesetz aufgenommen sowie in § 27b der Handwerksordnung.

Wie funktioniert die Teilzeitausbildung?

Die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit wird reduziert, maximal aber um 50%. Die Kürzung kann für die gesamte Dauer der Ausbildung vereinbart werden oder auch nur für einen oder mehrere Ausbildungsabschnitte.

Gleichzeitig verlängert sich die Ausbildungsdauer entsprechend der Kürzung, maximal aber um das 1,5fache der Regelausbildungsdauer.

Bei einer guten schulischen Vorbildung oder guten Ausbildungsleistungen gibt es weiterhin die Möglichkeit, gleichzeitig eine Verkürzung der Ausbildungsdauer zu beantragen, also eine Prüfung vorzuziehen. Auskünfte zu den Voraussetzungen hierfür erteilen die zuständigen Kammern.

Der Berufsschulunterricht findet regulär statt, also in der Regel in Vollzeit. Die Berufsschule sollte über die Entscheidung für die Teilzeitausbildung informiert werden.

Betrieb und Auszubildende vereinbaren individuell die wöchentliche Arbeitszeit und berücksichtigen dabei die betrieblichen Belange und die Möglichkeiten der Auszubildenden. Der Ausbildungsplan wird an die veränderte Situation der Teilzeitausbildung angepasst. Die Zustimmung der zuständigen Kammer wird eingeholt und das Ausbildungsverhältnis wird eingetragen.

Der Urlaubsanspruch richtet sich nach der Anzahl der wöchentlichen Arbeitstage, die tägliche Arbeitszeit ist nicht von Bedeutung.

Teilzeit-Auszubildende erhalten eine Ausbildungsvergütung vom Betrieb. Diese kann, muss aber nicht analog zur Arbeitszeit gekürzt werden.

Prinzipiell kann jeder Ausbildungsberuf im Dualen System in Teilzeit durchgeführt werden. Sicherlich gibt es aber Berufe und Branchen, die dazu besonders geeignet sind, z.B. Büro- und Verwaltungsberufe oder Tätigkeiten im Gesundheitsbereich.

Pro Teilzeitausbildung – Argumente für Auszubildende

Eine Berufsausbildung in Teilzeit bietet jungen Müttern und Vätern die Möglichkeit, Berufsausbildung und Familie unter einen Hut zu bringen. Sie bietet sich allgemein für alle an, die neben der Berufsausbildung noch andere Aufgaben im Leben zu bewältigen haben.

Durch eine qualifizierte Berufsausbildung verbessern sich die Chancen im späteren Erwerbsleben  – ein beruflicher Abschluss ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und trägt dazu bei, finanziell unabhängig von Sozialleistungen leben zu können und eine solide Lebensgrundlage für sich und seine Kinder zu schaffen.

Sie benötigen mit Sicherheit viel Kraft und Durchhaltevermögen für Ihre Ausbildung – aber Sie haben ein Ziel vor Augen, das die Anstrengung wert ist!

Pro Teilzeitausbildung – Argumente für Betriebe

Teilzeitausbildung kann ein Instrument sein, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Viele Unternehmen, die bereits heute Schwierigkeiten haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, können das noch unzureichend genutzte Potential der jungen Mütter und Väter nutzen, um eigenen Nachwuchs für den Betrieb auszubilden. Ebenso bringen junge Menschen, die Angehörige pflegen, behinderte Menschen und  Personen mit Fluchthintergrund als mögliche Nachwuchskräfte viel Potential mit, das bisher nicht ausreichend Beachtung findet.

Durch die familiäre Verantwortung, die junge Mütter und Väter tragen, beweisen sie, dass sie über ein hohes Maß an Motivation, Verantwortungsbewusstsein und Organisationstalent verfügen. In der Regel sind sie auch etwas älter als Schulabgänger/-innen und bringen mehr Reife und Lebenserfahrung mit.

Eine Teilzeitausbildung kann auch von kleineren Unternehmen gestemmt werden, deren zeitliche und finanzielle Ressourcen für eine Vollzeitausbildung nicht ausreichend wären, zum Beispiel wenn die Ausbilderin oder der Ausbilder selbst in Teilzeit beschäftigt ist.

Eine familienfreundliche Personalpolitik fördert das positive Image des Betriebes und seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und kann zu Wettbewerbsvorteilen bei der Suche nach Arbeitskräften beitragen.

Finanzierung des Lebensunterhaltes

Während der Ausbildung erhalten die Teilzeit-Auszubildenden eine Vergütung durch den Arbeitgeber.

Darüber hinaus ist es von Ihrer individuellen Situation abhängig, welche ergänzenden Unterstützungsleistungen Sie erhalten können.

Wir beraten Sie gerne!

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