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Regionalbewusst bauen und leben im Landkreis Fulda

Der Landkreis Fulda mit seinem hohen Anteil ländlicher Gebiete ist geprägt von einer wechselvollen Bau- und Siedlungsgeschichte. Im Rahmen eines Wettbewerbs im Sommer 2021 waren die Menschen im Landkreis Fulda gefragt: Was verstehen sie unter regionalbewusst, und warum ist ihr Grundstück, ihr Haus oder ihr Garten, ein perfektes Beispiel hierfür?

Weitere Infos und Beispiele finden Sie beim Biosphärenreservat Rhön.

 

„Regionalbewusstes Bauen ist kein Baustil. Es gibt keine einheitlichen Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Gebäude in die Region ,passt‘ oder nicht“, erklärt Jürgen Simon vom Fachdienst Regionalentwicklung. „Es geht nicht darum, festgelegte Merkmale zu erfüllen – sondern darum, sich vor dem Bau auf die Umgebung einzulassen und sich nach ihr auszurichten.“ Dies bedeutet, sich zum Beispiel folgende Fragen zu stellen: Wie ist die Bodenbeschaffenheit, aus welcher Richtung kommt der Wind, wie ist der Lichteinfall, muss ich mich an eine Hanglage anpassen? Auch die Frage nach den Materialien gehört dazu: Gibt es regionale Lösungen? Kann ich Materialen aus der Region beziehen?

Einige Beispiele für regionaltypisches Bauen:

  • klare gradlinige Baukörper
  • regionale Materialien und Baustoffe
  • Bau passt in Umgebung, und es wird auf Bodenbeschaffenheit und äußere Umstände geachtet
  • Holzfassaden
  • Holzfenster
  • geringe Dachüberstände
  • schonender Umgang mit vorhandenem Gelände
  • Zweitverwendung von Baustoffen

Die Gewinner stehen fest: Fünf regionaltypische Häuser und fünf Gärten sind als Gewinner des Wettbewerbs „Regionalbewusst bauen und leben“ ausgezeichnet worden. Die Gewinner werden in Kürze benachrichtigt und anschließend bekanntgegeben.

Einen Pressebericht zum Wettbewerb finden Sie hier.

Stück für Stück gibt der Landkreis Fulda an dieser Stelle die Gewinner des Wettbewerbs „Regionalbewusst bauen und leben". Dies sind die ersten Gewinner.

Eigentümergemeinschaft Eichzagel 15 

Den Petersberger Gebäudekomplex hat die Eigentümergemeinschaft Eichzagel 15 in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Krüger errichtet. Entstanden sind drei nebeneinanderstehende Gebäude. „Uns hat besonders das verdichtete Wohnen beeindruckt. Obwohl die drei Häuser relativ eng beieinanderstehen, sind die elf Wohnungen sehr individuell gestaltet“, erläutert Jurymitglied Jürgen Simon vom Fachdienst Regionalentwicklung. Regionaltypisch sind vor allem die Holzfassaden und die geringen Dachüberstände. „Allgemein fügen sie sich sehr gut ins Gelände ein und sind auf die Gegebenheiten der Natur abgestimmt“, so Simon. Die Eigentümergemeinschaft hat zudem großen Wert auf nachhaltige und regionale Baustoffe gelegt und Firmen aus der Region mit der Durchführung beauftragt. Mit der lockeren Setzung und dem Abstand zum Nachbarn erhält jedes der drei Gebäude eine eigene Identität und fügt sich dennoch harmonisch als Teil des Ensembles ein. Die frei bespielbaren Gemeinschaftsflächen zwischen den Häusern dienen als Treffpunkt und Rückzugsraum. Zusammenfassend steht dieses Projekt stellvertretend dafür, dass ein kleines Budget eine Architektur mit nachhaltigen Materialien und einer hohen Wohnqualität für Bewohner sich nicht ausschließen. „Ein echtes Vorzeigeprojekt“, ist sich die Jury des Wettbewerbs einig.

Familie Mollenhauer aus Petersberg-Steinau

Der Neubau der Familie Mollenhauer befindet sich im Außenbereich von Steinau am Rand des Weilers Kaltenhof in Hanglage. „Familie Mollenhauer gießt, mit viel Eigenleistung und Herzblut, ihr Regionalbewusstsein in zwei Kuben mit unterschiedlichen Firstrichtungen und Firsthöhen und lehnt sich damit an die kleinteilige dörfliche Erscheinung an“, erläutert Jurymitglied Jürgen Simon vom Fachdienst Regionalentwicklung. Erdgeschoss und Obergeschoss sind in Holzrahmenbauweise gefertigt. Die Fassade wurde in Eigenleistung vertikal mit Lärche verkleidet.

Das Dach ist mit einem roten Doppelmuldenziegel gedeckt, wie er für die Region typisch und noch auf vielen Landwirtschaftsgebäuden zu sehen ist.  Der Dachüberstand ist landschaftstypisch minimal gehalten, auch um eine gleichmäßige Verwitterung der Fassade zu begünstigen.

„Regionales Bauen in seiner reinsten Form – vor allem durch den klaren gradlinigen Baukörper“, urteilen die Jurymitglieder Jürgen Simon und David Körper. „Die Wahl der Materialien ist konsequent: Tonziegel, Holzfenster, Zellulosedämmung, Holzfaserplatten und Linoleumböden sind nachhaltig, ökologisch und energieeffizient.“

Die Jury bewertet das Gebäude als selbstbewusstes Bekenntnis zur Region, mit einer attraktiven Nachhaltigkeit, die weit über Energieeffizienz und die bloße Verwendung von ökologischen Baustoffe hinausreicht.

Eheleute Möller aus Niederkalbach

Der erste ausgezeichnete Garten gehört Renate und Reinhold Möller aus Niederkalbach. Ihr Grundstück liegt am Rand der zentralen Ortslage, nach Norden beginnt die freie Landschaft. „Die Besonderheit dieses Gartens ist, dass das Grundstück als intensive Landwirtschaftsstelle betrieben wird“, erläutert Jurymitglied und Landschaftsarchitekt Ulrich Gropp. Eine große Linde dominiert die Hofanlage, die Nebengebäude sind mit viel Aufwand und mit schönen Details wie Bänken, Töpfen, Laternen und Skulpturen dekoriert, ohne dass die Dekoration überladen wirkt. An allen Gebäudefassaden wächst zudem in Form gehaltener Wilder Wein.

Im hinteren Teil des Gartens lädt ein schön gestalteter Nutz- und Ziergarten mit weiteren dekorativen Elementen und gut gepflegten Pflanzungen zum Verweilen ein. Die Wege sind mit Granit-Natursteinpflaster befestigt. Der Übergang in die freie Landschaft ist fließend.

Auch die Abstellflächen für Maschinen und Geräte sind gepflegt und gestaltet und werden so Bestandteil der Gesamtanlage. „Insgesamt ein sehr schönes und angenehmes Beispiel für eine landwirtschaftliche Hofanlage in einer Ortslage“, so Gropp abschließend.

Familie Ries in Soisdorf

Der zweite ausgezeichnete Garten gehört der Familie Ries und liegt am nördlichen Rand der Ortslage von Soisdorf im Übergang zur freien Landschaft an zwei Seiten. Das Haus – ein Neubau aus dem Jahr 1992 – kann als zurückhaltende Bauform und angemessen im örtlichen Zusammenhang genannt werden. Der Eingangsbereich ist klar gegliedert mit einzelnen, nicht dominierenden Gehölzen und einem bunten Staudenbeet.

„Bis in den hinteren Gartenbereich hinein sind niedrige und geschnittene Hainbuchenhecken als gliedernde Elemente vorhanden. Bis tief in den Garten hinein finden sich gut gepflegte Obstbäume. Ein kleiner Gemüsegarten ergänzt offensichtlich die Eigenversorgung der Eigentümer“, beschreibt Jurymitglied und Landschaftsarchitekt Ulrich Gropp den Garten.

Die Wege sind durchweg mit Granitpflaster befestigt. „Ein schön gestaltetes Unterstellhaus mit Sitzgelegenheit wirkt sehr einladend“, fügt Gropp hinzu. Am Gebäude ist ein kleiner Stahlbalkon mit Wendeltreppe in den Garten die Verknüpfung des Hauses mit dem Garten. Ein weiteres Highlight: Der hintere Teil des Gartens geht in eine Obstwiese und danach in die freie Landschaft über. Auch dieser Übergang ist sehr gepflegt.

Allgemein verbindet der Garten alle Aspekte der Gartennutzung spielend miteinander: Neben sonnigen Flächen finden sich Flächen für Obst und Gemüseanbau, die im nächsten Moment in kleine Rückzugsbereiche auslaufen.

Weitere Beispiele für Regionalbewusstes Bauen im Landkreis Fulda

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