FULDA. Bis zu sieben Prozent aller Menschen haben einmal in ihrem Leben eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) und müssen operiert werden. Sie ist somit der häufigste Eingriff im Bauchraum.
Allgemeines
Der Wurmfortsatz (lat. appendix vermiformis) ist ein zirka zehn Zentimeter langes Anhängsel des Blinddarms, das eine Rolle im Immunsystem spielt. Obwohl umgangssprachlich stets von einer Blinddarmentzündung die Rede ist, ist dies medizinisch nicht korrekt: Die Entzündung spielt sich eigentlich im Wurmfortsatz und nicht im Blinddarm ab. Somit ist der Begriff Appendizitis präziser.
Ursache
Der Wurmfortsatz liegt in unmittelbarer Nähe der vielen Darmschlingen, die sich im Bauchraum befinden. Somit kann etwas Verstopfung ausreichen, eine Appendizitis auszulösen. Andere Ursachen sind chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, Keime und Bakterien sowie Verwachsungen.
Symptome und Diagnose
Eine Appendizitis beginnt meist mit Übelkeit und Erbrechen sowie diffusen Bauchschmerzen rund um den Bauchnabel. Nach einiger Zeit verlagern sich die Schmerzen in den rechten Unterbauch. Bei einer körperlichen Untersuchung ist dieser Bereich extrem druckempfindlich. Auch der so genannte „Loslassschmerz“ kann auf eine Appendizitis hinweisen: Er entsteht, wenn man das eingedrückte Gewebe wieder los- und sich entspannen lässt. Neben der Anamnese (Befragung) und körperlichen Untersuchung, die den wichtigsten Teil der Diagnostik ausmachen, können ein Bluttest, Fiebermessung und Ultraschall weitere Informationen liefern.
Angst vor Operationen?
Heutzutage werden Blinddarmentzündungen fast immer operiert. Die Sterblichkeit bei einer unkomplizierten Appendizitis-Operation liegt bei unter 0,001 Prozent. Nach Möglichkeit wird ein laparoskopischer Eingriff bevorzugt. Das bedeutet, dass mithilfe von drei kleinen Schnitten eine Kamera und Instrumente zum Herausnehmen des Wurmfortsatzes verwendet werden.
Fulda, 1. Januar 2018