FULDA, 03.04.2019 - Unter dem PCO-Syndrom (polyzystische Ovar-Syndrom) versteht man ein Erkrankungsbild, bei dem die Periode ausbleibt oder nur sehr unregelmäßig auftritt. Grund dafür ist eine Störung des Hormonhaushalts. Als Konsequenz können sich Unfruchtbarkeit und Osteoporose entwickeln.
Ursache
Beide Geschlechter haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtshormone in unterschiedlichen Anteilen. So überwiegen bei Frauen normalerweise die weiblichen Geschlechtshormone. Durch bestimme Prozesse entstehen beim PCO-Syndrom vermehrt männliche Hormone, die zu erhöhtem Haar- und Bartwuchs, Akne und Stimmveränderungen führen können. Das Ungleichgewicht bewirkt auch, dass die Reifung der Eizellen gestört ist und sich Zysten an den Eierstöcken bilden.
Forscher haben herausgefunden, dass Fettleibigkeit und das Hormon Insulin eine wichtige Rolle in der Bildung der Geschlechtshormone spielen. Das erklärt, warum übergewichtige Frauen sowie Frauen mit hohem Blutzuckerspiegel und Blutfettwerten vermehrt unter dem PCO-Syndrom leiden.
Diagnose
Ein PCO-Syndrom liegt vor, wenn eine Frau zwei von drei Diagnosekriterien erfüllt: 1. Die Periode bleibt aus oder kommt nur sehr unregelmäßig. 2. Es können in der Ultraschall-Untersuchung Zysten an den Eierstöcken festgestellt werden. 3. Es zeigen sich Vermännlichungszeichen an der Frau oder erhöhte männliche Geschlechtshormone im Blut.
Behandlung
Zunächst sollte versucht werden, Übergewicht und hohe Blutzuckerwerte zu senken. Hierbei helfen Sport, gesunde Ernährung und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie mit Metformin. Zum Regulieren des Hormonhaushalts sowie der Monatsblutung kann die Pille verschrieben werden. Bei fehlendem Eisprung und Kinderwunsch gibt es bestimmte Medikamente, die die Eierstöcke stimulieren (z.B. Clomifen). Ein Besuch beim Frauenarzt oder in einem Kinderwunschzentrum kann Aufschluss über weitere Behandlungsmöglichkeiten geben.
von Verena Tobert