BLANEKNAU. Die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren des Bezirkes I des Landkreises Fulda (Bad Salzschlirf, Großenlüder, Flieden, Hosenfeld, Kalbach und Neuhof) haben an einem Wochenende im April eine Realbrandausbildung absolviert. Dabei hatten sie die Möglichkeit, sich mittels eines Realbrandcontainers auf schwierige Einsatzsituationen wie beispielsweise Zimmer- oder Wohnungsbrände im Rahmen eines Einsatztrainings vorzubereiten.
Bereitgestellt wurde ein Container, in der eine 50 Quadratmeter große Wohnung mit einer Raumhöhe von 2,50 Metern nachgestellt wurde. Angenommene Lage: Wohnungsbrand mit vier vermissten Personen. Insgesamt 120 Feuerwehrmitglieder haben an den Übungen an diesem Wochenende teilgenommen, fast die Hälfte zum ersten Mal. „Für viele Einsatzkräfte war dieses Szenario totales Neuland. Für viele war es spannend, die eigenen Grenzen kennenzulernen und auszutesten“, erläutert Kreisbrandinspektor Adrian Vogler.
Zunächst begann die Übung mit einer umfangreichen Einweisung durch das Personal der Firma Feuercon, die den Realbrandcontainer zur Verfügung gestellt hat. Bei der Einweisung wurde auf den jeweiligen Ausbildungsstand der einzelnen Teilnehmer eingegangen, um die anschließende etwa 20-minütige Übung entsprechend der individuellen Bedürfnisse der Übungsabsolventen zu gestalten. Alle Trupps wurden während der Übung von einem Ausbilder begleitet, um die Übung im Notfall abbrechen zu können und den Brandcontainer sofort zu verlassen.
„Jeder Trupp konnte in einer individuellen Einsatznachbesprechung seine Erfahrungen schildern, wurde auf eventuell verbesserungswürdiges Vorgehen hingewiesen und bekam jede Menge Tricks und Kniffe für den nächsten Einsatz an die Hand“, erklärt Kreisbrandmeister Andreas Waldmann, der auch Initiator dieser Realbrandausbildung war.
Neben der Gewöhnung an die enormen Wärmeverhältnisse in Brandräumen (hier: bis zu 250°C) ist der richtige Einsatz des Löschmittels Wasser sowie die Handhabung der Einsatzmittel (in diesem Fall das Hohlstrahlrohr) ein wichtiger Ausbildungsinhalt für die Teilnehmenden. „Die Konsequenzen des falschen Löschmitteleinsatzes bekommen die Übungsteilnehmenden unmittelbar zu spüren“, so Waldmann. „Der durch die enorme Hitzeeinwirkung entstehende Wasserdampf bringt auch irgendwann unsere Schutzkleidung an ihre Grenzen. Eine weitere Herausforderung war der gefährliche Flüssigkeitsverlust, welchen die eingesetzten Kräfte durch die große Hitze unweigerlich erleiden. Diese extreme körperliche Belastung ist ein wichtiger Erfahrungswert für die Feuerwehrfrauen und -männer.“ Seine körperlichen Grenzen zu kennen kann im Ernstfall unter Umständen überlebenswichtig sein.
Von den 120 Einsatzkräften haben nach Schätzung von Andreas Waldmann etwas über die Hälfte der Brandschützer an solch einer Übung zum ersten Mal teilgenommen. Organisiert wurde die Fortbildung von Kreisbrandmeister Andreas Waldmann, welcher auch die Gesamtleitung der Übung hatte. Unterstützt wurde er von den Gemeindebrandinspektoren der Gemeinde Hosenfeld, Elmar Weinbörner und Matthias Erb.